Trojaburg
 
 

Weisthor Gotos Kalanda 2007

Wiligut zählte zu den umstrittensten Persönlichkeiten im dritten Reich. Als Leiter der Abteilung Vor- und Frühgeschichte im persönlichen Stab des RF-SS Heinrich Himmler spaltete er die Meinungen seiner Zeitgenossen über seine Person in totale Ablehnung oder offene Bewunderung. Am 10. Dezember 1866 geboren, begann Willigut als Sohn eines Landwehrhauptmannes schon früh eine militärische Karriere in der k.u.k. Armee Österreichs, in welcher er als bewährter Offizier bis zum Oberst befördert wird. Nach der Auflösung der k.u.k. Armee diente er nach 1923 im Freikorps „Oberland“ bis er aufgrund einer Bürgschaft in Konflikt mit dem Gesetz gerät, welches ihn schließlich aufgrund einer paraphenen Psychose entmündigen läßt. Bereits zu dieser Zeit pflegte Willigut enge Kontakte zu völkisch-esoterischen Kreisen, denen Willigut aufgrund einer angeblichen Gabe der „Erberinnerung“, über die er als Abkömmling einer langen Reihe von germanischen Weisen - der Familie der Uiligotis der Asa -Uana Sippe - verfügte, wertvolle Impulse zur Deutung der Vergangenheit vermittelt. Nach Willigut ist dieses Erberinnern Bestandteil einer Jahrtausende alten mündlichen Überlieferung der Familie Wiligut / wiligotos, die von einem gotischen Fürstengeschlecht abstammt. Nach dieser Überlieferung soll die Geschichte der Arier viele Jahrtausende zurückreichen, bis zu einer Zeit, da die Irminen als Herrschergeschlecht einen einzigen Gott (Got) verehrten,. der von den asiatischen Wotanisten bei Goslar als Baldur-Chrestos gekreuzigt worden wäre - von hier, dem alten Germanien gelangte der Kreuzigungsmythos in den Orient und wurde zur christlichen Heilslehre umfunktioniert.
1933 machte Wiligut durch das O.N.T. Mitglied Richard Anders Bekanntschaft mit Heinrich Himmler, welcher ihm, offensichtlich beeindruckt von dessen Person, einen Rang innerhalb der SS anbietet. Im November 1933 tritt Willigut unter dem Pseudonym „Weisthor“ in die SS ein, wo er nach kurzer Zeit als SS-Standartenführer (Oberst) eine Unterabteilung im RSHA leitet, aus der später das Amt für Vor- und Frühgeschichte im persönlichen Stab des RF erwächst. Bereits im ersten Jahr seiner Mitgliedschaft übt Weisthor einen wesentlichen Einfluß auf den Erwerb der Wewelsburg aus und entwirft den SS-Totenkopfring. Weisthors Fähigkeit der Erberinnerung wird von den meisten Zeitzeugen keine allzu große Seriösität beschieden, die Urteile über Weisthor reichen von „senilem Erotiker“ (Herman Wirth) über „grotesk“ (J.O. Plaßmann) bis hin zu „Idiot“ (Walter Wüst). Dennoch scheinen gewisse magische Fähigkeiten Weisthors in der Tat bestanden zu haben; so wies Weisthor auf verschiedenen Dienstreisen nach „Eingebungen“ auf  verschiedene Orte hin bei deren Ergrabung tatsächlich frühgeschichtliche Funde gemacht werden konnten. Auch dem späteren Leiter der Ahnenerbe-Abteilung Innerasien und Expeditionen, Ernst Schäfer, blieb Weisthor mit seinen tranceartigen Zuständen, die Schäfer von früheren Expeditionen von tibetischen Botenläufern kannte, in besonderer Erinnerung - erzählte er doch während dieser Zustände dem  verwunderten Schäfer von Begebenheiten früherer Expeditionen, die nur dieser selber kennen konnte.
Kurz nach dem Anschluß Österreichs wurde Wiligut 1939 auf eigenen Wunsch pensioniert, nach überwiegender Meinung aufgrund aufgetauchter österreichischer Dokumente über seine Entmündigung. Während des Krieges wird es still um den alten Oberst - nach einem Schlaganfall 1945 stirbt er schließlich am 3. Januar 1946 in Arolsen, wo er auch beigesetzt wird. Zurück bleibt ein Vermächtnis, zu dessen Schau nur wenige Leute befähigt erscheinen. Trotz aller Negativurteile über ihn, scheint von seinen „Hirngespinsten“ zumindest so viel Bedeutung ausgegangen sein, als daß zahlreiche Akten u.a. über Erkenntnisse auf Dienstreisen spurlos verschwunden sind und sich noch 1948 zwei britische Offiziere nach dem Verbleib des runenverzierten Gotenstockes Williguts erkundigen.
Zum „Mythos Weisthor“ tragen noch heute Berichte von Anwohnern der Wewelsburg bei,die von Erscheinungen Weisthors in der Nähe der Burg berichten.   

D. K. (Hg.)
Literatur:
Goodrick-Clarke, Nicolas: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Graz 2000²
Flower, Stephen/ Moynihan, Michael: The Secret King - Karl Maria Wiligut. Waterbury/ Smithville 2001
Katholing; Winfried: Die Groß-Skulpturen - Kultplätze der Steinzeit ? Aschaffenburg 2001
Lange, Hans Jürgen: Weisthor. Engerda 1998  
Lange, Hans Jürgen: Himmlers Erberinnerer Wiligut / Weisthor & seine Quellen. In: Sonnenwacht-Brief 12/2000
Lenz, Manfred: Anmerkungen zu Betha, Wiligut und dem Phänomen „Erberinnerung“. In: Sturmgeweiht Rundbrief 4/2000 (auch in Sonnenwacht-Brief 13/2001
Mund, Rudolf / v. Werfenstein.: Mythos Schwarze Sonne. Riga u.a. 2004
Sünner, Rüdiger.: Schwarze Sonne. Freiburg 1999
Wegener, Franz: Heinrich Himmler & der französische Okkultismus. Gladbeck 2003     

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