Trojaburg
 
 

Thule-Gesellschaft & okkulte Bünde

Symbol der Thulegesellschaft

Ignatz Trebitsch-Lincoln als Mönch

Thule-Ordensgründer Rudolf von Sebottendorf

Karl Haushofer

Dietrich Eckart

Die SS-Tibet Expedition

Die Schlüssel-Dokumente
Die Verfechter der Theorie der Beinflussung Hitlers und maßgeblicher Taten der Nationalsozialisten durch geheime Hintermächte stützen sich vornehmlich auf drei eigentliche „Schlüsseldokumente“, die immer angeführt werden und bereits von Regine Zoller in ihrer Untersuchung zur Thule-Gesellschaft herausgearbeitet wurden.
Eines dieser Dokumente stammt von Dietrich Eckart, der fälschlicherweise  von Pauwels/Bergier (1967:367/368) als eines der 7 Gründungsmitglieder der NSDAP bezeichnet wird. Aufgrund der Schlagzeile des Journalisten Konrad Heiden (1936)  „Dietrich Eckart übernimmt Adolf Hitlers geistige Führung. Hitler lernt von ihm schreiben und sogar sprechen“ sprechen die Autoren überdies, von „Geheimdoktrin“ und „Propagandadoktrin“. Das posthum von Eckart veröffentlichte Buch „Der Bolschewismus von Moses bis Lenin“ halten sie für authentisch. Vor allem aber soll Eckart, der zu jenem Zeitpunkt schon längst Hitler entfremdet war, kurz vor seinem Tode an einen Freund geschrieben haben:
„Folgt Hitler! Er wird tanzen, aber die Musik zu seinem Tanz habe ich komponiert. Wir haben ihm die Mittel gegeben, mit „Ihnen“ in Verbindung zu treten...Beklagt mich nicht: ich werde mehr Einfluss auf die Geschichte gehabt haben als jeder andere Deutsche.“ Quelle dieses Zitats ist ebenfalls ein Hitler-Okkult-Autor. Pauwels/Bergier vermuten unter „Ihnen“ „schwarze Mächte“.
Suster sah in Eckart den „spirituellen Gründer der Bewegung“. Er sei auch verantwortlich für Hitlers „mastery of the „magic power of the spoken word“, the mediumship of his oratory, his flair for propaganda, and probably his intense personal magnetism“. (1981:117) Und das, obwohl Eckart ein starker Trinker gewesen sei und Drogen (Morphine) genommen habe. Für Ravenscroft (1974:107/108) war Eckart ein „fanatischer Teufelsanbeter“, der „die höchste Weihe in den Künsten der schwarzen Magie und Rituale empfangen hatte und Mittelpunkt eines einflussreichen und ausgedehnten Kreises von Okkultisten war - nämlich der Thulegruppe“. Scheussliche und primitive Taten werden ihm zugeschrieben. Er soll auch gesagt haben, „dass er persönlich eine Art satanischer Verheissung empfangen habe, er sei dazu ausersehen, das Werkzeug des Antichrist vorzubereiten, jenen Mann, der von Luzifer inspiriert war, die Welt zu erobern und die arische Rasse zu Ehre und Ruhm zu führen“. Hitler und Eckart sollen beide durch den Gebrauch von Narkotika transzendentale Bewusstheit erlangt haben. (1974:166) Eckart habe die Zentren des Astralleibes von Hitler entwickelt und geöffnet und es ihm dadurch ermöglicht, Einblick in den Makrokosmos zu gewinnen und mit den dunklen Mächten zu kommunizieren. Auch habe er seinem Schüler geholfen, seine Erinnerungen an eine frühere Inkarnation als Landulf von Gapua im neunten Jahrhundert zu definieren und zu nutzen. (1974:237)

Ein weiteres Dokument stammt vom ehemaligen Danziger Senatspräsident Herman Rauschning, der in seinem Buch „Gespräche mit Hitler“ folgende Passagen widergibt: „Der Mensch wird Gott, das ist der einfache Sinn. Der Mensch ist der werdende Gott ... Was aber die Urstimme des Menschen hört, was sich der ewigen Bewegung weiht, das trägt die Berufung zu einem neuen Menschentum...Wer den Nationalsozialismus nur als politische Bewegung versteht, weiss fast nichts von ihm. Er ist mehr noch als Religion: er ist der Wille zur neuen Menschenschöpfung...Glauben Sie nicht, dass man diesen Prozess der Auslese durch politische Mittel beschleunigen kann?...Meine Politik ist nicht im landläufigen Sinne eine nationale Politik. Ihre Masstäbe und Ziele nimmt sie von einer allseitigen und umfassenden Erkenntnis vom Wesen des Lebens...Der neue Mensch lebt unter uns. Er ist da! (rief Hitler triumphierend) Genügt Ihnen das? Ich sage ein Geheimnis. Ich sah den neuen Menschen, furchtlos und grausam. Ich erschrak vor ihm.“ (Rauschning 1940:232/233) Hitler habe dabei etwas wie die Verzückung eines Liebenden an sich gehabt. Rauschning schreibt auch, Hitler habe oft wie ein „Eingeweihter und Seher“ gesprochen. Pauwels/Bergier, Ravenscroft und Suster beziehen sich verschiedentlich auf Rauschning. Nachdem sich lange Zeit auch „seriöse“ Historiker auf Rauschning bezogen hatten,  wies der Schweizer Geschichtslehrer Wolfgang Händel nach, daß die Gespräche weitestegehend erfunden waren. Statt der behaupteten über 100 Gespräche sind nur vier Treffen zwischen Hitler und Rauschning nachweisbar - allesamt auch in einem größeren Rahmen. Die Idee zur Erstellung eines Phantasieberichtes erhielt Rauschning 1939 vom Verleger Emery Reeves (Imre Révész) gemäß dessen Eingeständnis der seit 1936 aus Deutschland emigrierte Exilant eine größere Vorschußsumme für die Verfassung eines solchen Werkes erhielt.   

Schlüsseldokument Nummer 3 ist die sogenannte Moabiter Sonette Albrecht Haushofers, ein Gedicht, welches Karl Haushofers Sohn Albrecht im Gefängnis Moabit schrieb, bevor er hingerichtet wurde (Kopie aus Jacobsen 1979):
Moabiter Sonette
Der Vater
Ein tiefes Märchen aus dem Morgenland Für meinen Vater war das Los gesprochen. erzählt uns, daß die Geister böser Macht Es lag einmal in seines Willens Kraft, gefangen sitzen in des Meeres Nacht, den Dämon beimzastegen in die Haft. versiegelt von besorgter Gotteshand, Mein Vater hat das Siegel aufgebrochen.
bis einmal im Jahrtausend wohl das Glück Den Hauch des Bösen hat er nicht gesehen. dem einen Fischer die Entscheidung gönne, Den Dämon ließ er in die Welt entweichen. der die Gefesselten entsiegeln könne, - Albrecht Haushofer - wirft er den Fund nicht gleich ins Meer zurück.

Karl Haushofer (1869 - 1946)
„Karl Haushofer gehört zu den umstrittensten Persönlichkeiten der jüngsten deutschen Geschichte.“ Zum einen als Vater der „NS-Lebensraumprogramm“ angeprngert, zum anderen als geheimer Lenker der Thule Gesellschaft und der NSDAP bezeichnet, guibt es kaum eine Persönlichkeit bei der Phanatasie und Wirklichkeit im der Literatur so weit auseinanderklaffen.
Ein wichtiger Baustein für die Okkultgerüchte um Haushofer war dessen Abkommandierung nach Japan im Jahre 1908. Seine Frau begleitete ihn, während die beiden Söhne Albrecht (geb. 1903) und Heinz (geb. 1906) bei den Grosseltern in Deutschland blieben. Am 25.11.1908 begannen Haushofer und seine Frau ihre Reise, die über Golembe, Hyderabad, Bombay, Galcutta und Burma (wo sie Stefan Zweig kennenlernten) nach Südost -Asien führte. In Indien besuchte Haushofer u.a. den Commander-in-Chief, Lord Kitchener. Nach der Landung in Nagasaki am 19.2.1909 war Haushofer zur deutschen Botschaft in Tokyo abkommandiert. Später wurde er als militärischer Beobachter einem japanischen Feldartillerie-Regiment in Kyoto zugeteilt. Haushofer wurde vom japanischen Kaiser empfangen und zahlreichen Angehörigen des Hofstaates vorgestellt, wobei er viele politische und militärische Persönlichkeiten kennenlernte. Später sollte er zur Verständigung zwischen Deutschland und Japan im Jahre 1936 beitragen. Ein Sonderauftrag der deutschen Botschaft im Zusammenhang mit dem Bau einer Bahnlinie bescherte dem Ehepaar Haushofer im September/Oktober 1909 eine einmonatige Reise nach Korea und China (Mandschurei). Nach Abschluss des Japan-Aufenthaltes reisten Karl und Martha Haushofer am 15.6.1910 von Kyoto nach Wladiwostok, Irkutsk und Moskau ab, und von dort nach kurzem Aufenthalt via Warschau nach München, wo sie am 15.7.1910 eintrafen.
1933 wurde Haushofer ordentlicher Professor an der Universität München. Er gehörte zu den Gründern der Deutschen Akademie und war von 1934-37 ihr Präsident. Von 1938-1941 (bis zum Englandflug von Hess) übernahm er widerstrebend die Leitung des „Volksbundes für das Deutschtum im Ausland“ (VDA). Durch seine Schriften, Vorträge und Rundfunksendungen wurde Haushofer in der Oeffentlichkeit bekannt. In seinem 70. Altersjahr, im Februar 1939, beendete Haushofer seine Laufbahn als Hochschullehrer. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges stürzte Haushofer in eine tiefe Depression. Spätestens seit 1938 waren ihm Zweifel gekommen am Nationalsozialismus und an Hitlers Herrschaft, die er infolge seines Vertrauensverhältnisses zu Rudolf Hess stets durch dessen „Brille“ gesehen hatte. Immer zurückgezogener verbrachte er seinen Lebensabend auf seinem Gut „Hartschimmelhof“. Ein Schutzbrief von Rudolf Hess verschonte die Familie Haushofer vor der Anwendung der „Nürnberger Rassengesetze“ aus dem Jahre 1935. Einen gewaltsamen Einschnitt rief nun der waghalsige Englandflug von Rudolf Hess am 10.5.1941 hervor, von welchem dieser entgegen seinen unrealistischen Erwartungen nicht mehr zurückkehrte, da die Engländer zu keinerlei Verhandlungen mit ihm bereit waren und ihn gefangennahmen. In der Folge wurde Karl Haushofer, der insgeheim etwas von dem Plan gewusst haben musste, jedoch vom Zeitpunkt der Unternehmung überrascht wurde, von der Gestapo verhört. Sein älterer Sohn Albrecht wurde am 25.8.1944 im Zuge der Verhaftungswelle nach dem 20. Juli 44 festgesetzt aud am 22. 4. 45 heimlich hingerichtet. Karl Haushofer verbrachte einen Monat in „Ehrenhaft“ in Dachau. Anfang Mai 1945 erhielt er dann mehrere Besuche von amerikanischen Offizieren, die ihn zu seiner Geopolitik und zu seiner Stellung zum National-Sozialismus befragten. Sein Haus wurde durch französische Soldaten geplündert, und nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8./9.5.1945 kam es zu weiteren Verhören und Verhaftungen durch die Siegermächte. Am 20.11.1945 erlitt Haushofer einen leichten Schlaganfall, einen Tag später wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen. Am 10.3.1946 schieden Martha und Karl Haushofer aus dem Leben – jedoch nicht freiwillig wie lange angenommen, sondern vermutlich durch britische Hand wie erst jüngst von Olaf Rose nahegelegt. Dieser Umstand gibt somit den Verschwörungstheorien neue Nahrung, auch wenn Haushofer ausweislich seiner Eintragungen  
in einer biographischen Skizze über Rudolf Hess aus dem Jahre 1933 sicher nicht Mitglied der Thule-Gesellswchaft war: „Daneben fand er (Hess) Anschluss an die Thule-Gesellschaft, in deren altgermanischen Rassenüberlieferungen die Fremdstämmigen mit Recht ihre letzten und tiefsten Gegner sahen.“ (Jacobsen 1979 1:231) Gleichenorts bezeichnet Jacobsen in einer Fussnote die Thule - Gesellschaft als „konspirative Tarnorganisation rechtsradikaler Kreise (antimarxistisch, antiliberal, antidemokratisch, antisemitisch).“
So war es auf der persönlichen Ebene vor allem seine enge Freundschaft mit Rudolf Hess, welche Karl Haushofer mit den Nationalsozialisten in Zusammenhang brachte. Nicht vergessen werden darf aber, dass Hess infolge des Führungsstils von Adolf Hitler bei aussenpolitischen Entscheidungen zu Bedeutungslosigkeit relegiert war. Eine unmittelbare Beeinflussung Hitlers durch Haushofer kann nicht angenommen werden, wenn man davon absieht, dass gewisse Ideen Haushofers, wie wir sahen, von Hitler in seiner Frühzeit aufgenommen worden waren. Eine spätere politische Einflussnahme Haushofers ist nicht nachweisbar. Daß Karl Haushofer auch in der zeitgenössischen Tagespresse hochstilisiert wurde, mag dazu beigetragen haben, dass er für die Hitler-Okkult-Autoren als der hinter Hitler stehende Magier gilt.

Haushofer, Guardjew und Vril-Gesellschaft
Gemäss Pauwels/Bergier soll Haushofer die Thule-Gesellschaft zu einer Geheimgesellschaft - zum „magischen Mittelpunkt des Nationalsozialismus“ - gemacht haben, „deren Mitglieder in Verbindung mit dem Unsichtbaren stehen“. (1967:368) Haushofer soll zahlreiche Reisen nach Indien und in den Fernen Osten unternommen haben. (Anhand der von Haushofers Biograph Jacobsen er stellten und lückenlos belegten Zeittafel ist dies als ganz unmöglich zu bezeichnen, v.a. wenn man die damaligen Reisezeiten in Betracht zieht. Haushofer wurde, wie in Kapitel 7.1. beschrieben, nur von 1908-1910 nach Japan abkommandiert.) In Japan soll er „einer der bedeutendsten buddhistischen Geheimgesellschaften beigetreten sein und sich verpflichtet haben, falls seine „Mission“ scheitern sollte, den vorgeschriebenen zeremoniellen Selbstmord zu begehen“. (1967:372) Sein Freitod im Jahre 1946 als alter gebrochener Mann wurde denn auch in diesem Sinne interpretiert. Dass Haushofer im 1. Weltkrieg durch seine Hellsichtigkeit auffiel, verleitet die beiden Autoren dazu, in ihm den Einflüsterer Hitlers zu vermuten, wenn dieser im 2. Weltkrieg anfänglich hin und wieder den Kriegsverlauf korrekt voraussagte. Es wird auch vermutet, dass Haushofer das Hakenkreuz als Emblem ausgewählt habe. Der Münchner Haushofer soll auch Mitglied der kurz vor dem Aufkommen des Nationalsozialismus in Berlin bestehenden „Vril-Gesellschaft“ bzw. der „Loge der Brüder vom Licht“ gewesen sein, deren Meister zugleich Herr über sich selber, über seine Mitmenschen und über die ganze Welt sei. Die Mitglieder dieser obskuren Gesellschaft sollen geglaubt haben, dass Uebermenschen aus dem Inneren der Erde aufsteigen werden. (1967:304) Insbesondere aber soll Haushofer im Auftrag geheimer Mächte der Beschwörer und Hitler sein Medium gewesen sein, was mit verschiedenen Aussagen von Zeitgenossen zu Hitlers oft beinahe tranceartigen Zuständen angesichts grosser Zuschauermassen oder auch im persönlichen Gespräch untermauert wird. (1967:369) Dass Haushofer Hitler auf Landsberg täglich besucht habe, können wir leicht widerlegen. Sogar der Englandflug von Hess wird so erklärt: Haushofer habe Hess im Traum nach England fliegen sehen und ihm das mitgeteilt. In einem Anfall geistiger Umnachtung (das war auch die offizielle NS-Version) sei dieser dann nach England geflogen (wobei er immerhin das Flugzeug selber steuerte). In Spandau soll der Gefangene Hess später gesagt haben - „in den seltenen Augenblicken der Geistesklarheit, die seine unerklärliche Krankheit ihm liess“ - Haushofer sei der Magier, der geheime Meister gewesen.
Suster behauptet, Haushofer sei ein Schüler Gurdjews gewesen und habe mit diesem in den Jahren 1903, 1905, 1906, 1907 und 1908 Tibet bereist! Haushofer soll in der Folge Hitler die folgende Kombination beigebracht haben: die Weisheiten Gurdjews (zusammengesetzt aus Sufi-Mystik und den Lehren tibetischer Lamas) und den „Zen-Mystizismus“ der japanischen „Green Dragon Society“. So sei Hitlers drittes Auge (das sechste Chakra) aktiviert worden. Ravenscroft schreibt über Haushofer: „Dieser bemerkenswerte und geheimnisvolle Mann hatte zwei völlig verschiedene Gesichter.“ Auf Seite 237 geht er sogar so weit, zu sagen, es gelte als sicher, dass der japanische Angriff auf Pearl Harbour (der ohne vorhergehende Kriegserklärung stattfand) auf eine Idee Karl Haushofers zurückgehe. Haushofer soll höhere Einweihungsgrade an Hitler weitergereicht haben, die dessen „Zeitorganismus“ (den ätherischen Leib) erweitern und umwandeln sollten, sodass er die Entwicklung der Menschheit in einer phantastischen Zeitperspektive zu sehen vermochte. (1974:237) Eckart hatte bereits Vorarbeit geleistet. Dann heisst es auch, Haushofer habe die Rolle des Mephisto übernommen, indem er Hitler in die Bedeutung des Blutes eingeweiht und auf die Rolle hingewiesen habe, die den okkulten Blutriten bei der Schaffung einer magischen Mutation innerhalb der arischen Rasse zukäme. Die Rede ist dann von der Geburt des Uebermenschen. (1974:238) Ziel war die Uebermittlung der „Heimlichen Lehre“ an Hitler auf Landsberg. Diese sei vor etwa 10‘000 Jahren unter Eingeweihten im alten Tibet aufgekommen. „Erst wenn die Zentren im Astralleib eines Novizen zur Entfaltung ge bracht worden waren und sein ätherischer Organismus sich voll entwickelt hatte, konnte ihm die „Heimliche Lehre“ erschlossen werden.“ (1974:242) Ravenscroft bringt hier auch die „Akasha-Chronik“, Atlantis und die sonderbare „Welteislehre“ von Hörbiger ins Spiel.
Trebitsch-Lincoln und die Tibet-Verbindung  
In Zusammenhang mit den Tibet-Verbindungen des Dritten Reiches stößt man auch immer wieder auf den Namen Trebitsch-Lincoln.    
Ignácz Trebitsch, später als Moses Pinkeles bekannt, wurde am 4.4.1879 in Paks / Ungarn als Sohn eines wohlhabenden jüdischen Transportunternehmers geboren. Nach dem Verlust des Vermögens seines Vaters mußte Trebitsch, der gerade begonnen hatte zu studieren, eine neue Erwerbsquelle auftreiben. wodurch sein Name in Polizeiberichte geriet, in denen er des Diebstahls verdächtigt wird.
Dennoch gelang ihm nach seiner Auswanderung im erzkonservativen England der Sprung in die höchsten Kreisen und 1910 sogar als Kandidat der Liberalen der Einzug ins Parlament. Während des Ersten Weltkrieges versuchte er sich erfolglos als britischer Spion und vermarktete seine „Erlebnisse“ dann in den USA. In der Nachkriegszeit avancierte er zu einer Art Pressesprecher der rechten Kapp-Putschisten in Deutschland. Als ihm auch hier der Boden zu heiß wurde verschwand er 1922 nach Schanghai, wo er dann die ersten Kontakte chinesischer Warlords zu deutschen Militärberatern anbahnte.
1926 wurde Trebitsch in Schanghai zum buddhistischen Abt. Damit erhöhte sich seine Glaubwürdigkeit gegenüber den örtlichen nationalsozialistischen Vertretern, da es Bestrebungen - insbesondere innerhalb der SS-Forschungseinrichtung Ahnenerbe - gab, den Buddhismus als ur-indogermanisches Relikt anzusehen.
Trebitsch soll nach Pauwels/ Bergier auch in direktem Kontakt zu Hitler gestanden haben - ein - offensichtlich manipuliertes - Bild zeigt ihn neben Julius Streicher  und besagtem. Als Mittelsmann von Trebitsch wird von den beiden Autoren daneben ein ominöser „Mann mit den grünen Handschuhen“ genannt, der als Mönch einer tibetischen Geheimgruppe fungierte, tatsächlich jedoch „Bewahrer der Schlüssel zum Reich Agarthi“ war, wie Pauwels / Bergier formulieren - also ein eingeweihter Meister, der Hitler lenkte.  Als Beweis für die Anwesenheit von Tibetern in Berlin wird immer wieder die Aussage der gleichen Quelle kolportiert, nach der die in Berlin einrückenden Russen in einem Berliner Keller auf eine Gruppe toter tibetischer Mönche gestoßen wären die nach der Beteiligung an der Verteidigung Berlins rituellen Selbstmord begangen hätten - bis heute konnte diese Angabe jedoch nciht durch andere, unabhängige Quellen verifiziert werden. Detlef Rose weist dagegen nach, daß Trebitsch nach seiner unumstritenen Beteiligung am Kapp-Putsch keinerlei kontakte mehr mit Hitler unterhalten haben kann, da er von diesem als äußerst suspekt erkannt und gemieden wurde.

Die Tibet-Verbindung und das SS-Ahnenerbe
Auch innerhalb der bedeutendsten Expedition des Dritten Recihes, die unter Schirmherrschaft und unter Beteiligung der späteren Ahnenerbe-Mitarbeiter Ernst Schäfer und Bruno Beger stattfand, spielte der Budhismus eine große Rolle: Die 1938/39 durchgeführte Tibet-Expedition sollte daher neben der Erforschung von Flora und Fauna des Hochhinalays indogermanische Wurzeln innerhalb der tibetischen Bevölkerung und im Brauchtum sowie im Buddhismus und der vordem herrschenden Bon-Religion erforschen. Während die Expedition durchaus „okkulte Zwecke“ dahingehend beinhaltete, ins okkulte hineingrteifenden tibetische Kulte und Sagen  im Rahmen der volkskundlichen Erfassung Tibets zu sammeln und Schäfer selbst desöfteren von okkulten Praktiken tibetischer Lamas berichtet, sind angesichts der wissenschaftlichen Ausrichtung der Expedition kursierende Vorstellungen von einer Suche nach einem magischen Shambalah oder Agarthi ebenso absurd wie die Behauptung  einer Kontaktaufnahme mit tibetischen Meistern, welche die Politik des Dritten Reiches beeinflussen würden. Tatsächlich gab s indes Gespräche Schäfers mit dem tibetischen Regenten über eine Zusammenarbeit auf verschiedenen Gebieten, die auch eine Bereitstellung eines Radioempfängers beinhaltete, weniger jedoch um geheime kontakte herzustellen, denn als Gastgeschenk für das technisch rückständige Land.   

 Okkultforschung im Umfeld des Ahnenerbe
Daß die Befassung mit okkulten Dingen auch innerhalb des NS-Wissenschaftsbetriebes angewendet wurde, beweist dagegen die Gründung einer Ahnenerbestätte zur Erforschung der sogenannten Geheimwissenschaften, die in einer Denkschrift des Ahnenerbe von 1939 bereits als existent bezeichnet wird. Dennoch fehlen sämtliche Akten, selbst solche, die die Gründung der Stätte belegen könnten. Deshalb von einer bloßen Papierexistenz zu sprechen, wie Kater es tut, ist gleichsam vorschnell. Bei Aufführung einer solchen Pflegestätte als existent müssten sich ja zumindest Akten über den geplanten Leiter oder eventuelle Mitarbeiter finden lassen. Es ist daher eher davon auszugehen, dass die Aktenbestände hierzu vollständig entnommen wurden. Erhärtet wird die Annahme durch die Betrachtung der einbzigen vorhandenen Akten zur Okkultforschung im zusammenhang mit dem Wirken Gaston de Mengels, der in Absprache mit Yro von Grönhagen, dem Leiter der Stätte für finnisch-indogermansiche kulturbeziehungen, in Helsinki mysteriöse forschungen zu „schwarzmagischen Kraftzentren“ anstellte. Trotz eines Aktenbstandes von 49 Blatt fehlen auch hier offensichtlich einige Akten, auf die in verschiedenen Schreiben verwiesen wird. So etwa eine Beurteilung der Arebten de Mengels durch den bekannten Forscher Otto Rahn, der sich 1937 ebenfalls in Finnland aufgehalten haben könnte, da er als französischsprachiger Forscher bereits vorher mitÜbersetzungen von Veröffentlichungen de Mengelks betraut worden war. Dazu kam, dass Rahn bereits bei seinen privaten forschungen zu den Katharern mit Mitgliedern der französischen Vereinigung de rPolaires zu tun hatte, denen auch de Mengel angehörte. Dem Scjhriftverkehr ist zu entnehmen, dass das Ahnenerbekeine Verwendung für die Arbeiten de Mengels hatte, so dass diese dem Oberst Wiligut im Persönlcihen Stab RF-SS zugeleitet wurden. Bei Bestehen der Pflegestätte für Okkultforschung zu diesem Zeitpunkt ist daher von einer Weiterleitung zu selbiger auszugehen. Allerdings könnte gerade die mangelnde Verwendbarkeit innherlab des Ahnenerbes erst zur Grüpndung der Stätte angeregt haben. Weiterhin ist in einem schreiben de Mengels über verschiedene Geheimorganisationen die Rede,das ebenfalls fehlt. Lediglich die Aussage wonach er das Zentrum derSchwarzmagie betsimmt haben will, findet sich anleigend. Von Wiligut, der als Endadressat der Forschungen de Mengels ebenfalls in den Schriftverkehr eingebunden war , finden sich auffallend wenige Niederschruiften zu der Sache, so dass auch bheir der Verdacht der Entwendung weiterer Akten nahe liegt.
Daß sich einige Akten in amerikansichen Archiven befinden könnten, legt die Lektüre englischsprachiger Veröffentlcihugen nahe, die trotz oftmalds ausschweifnder Spekulationen dennoch immer wieder Akten aus dem Nationalarichiv in Washington erwähnen, die interesante Aspekte enthalten.
Neben dem Ahnenerbe war auch das Amt VII des RSHA in die Befassung mit okkulten themen involviert. Hier lag der Schwerpunkt allerdings in der Aufklärung gegenerischer umteriebe, insbesondere freimaurerischer Kreise, durch deren Verbot eine große Anzahl seltener Bücher in die Hände des Amtes fiel, sowie seit Kriegsbeginns schwerpunktmäßig mit Aktivitäten jüdischer Kreise. Aufgrund dieser Befassung des Amtes VII entstanden Spekulationen über die Rolle des H-Sonderkommandos, das ebenfalls dem Amt VII unterstellt war jedoch in einer anderen Ausgabe dieser Reihe näher beleuchtet wird.

Als abschließende Würdigung der „okkulten Einflüsse“ und der okkulten Tätigkeit innerhalb des NS, muß vieles des Behaupteten absurd erscheint, anderes bislang als unbewiesen gelten. Die Beeinflussung Hitlers durch die antisemitische Prägung oder die Verwendung verschiedener Symbole wie des Hakenkreuzes oder anderer Runenziechen von Lists, Lanz von Liebenfelses und anderer ist sicherlich anzunehmen, obgleich sie auch nur Vorreiter einer größeren Welle der allgemeinen Begeisterung für Germanenkunde und Symbolik waren, ebenso wie in der weit verbreiteten Judenfeindschaft. Dennoch sind gewisse Befassungen mit okkulten Themen innerhalb des NS durchaus festzustellen – eine endgültige Beantwortung der Gfrage nach dem Stellenweet und Ausmaß dieser Forschungenkann jedoch erst nach Auffinden oder Freigabe weiterer Aktenbestände vorgenommen werden.
    

 

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