Trojaburg
 
 

Freimaurer & Illuminaten

1717 kam es in London zur Gründung der ersten Freimaurer-Großloge, die sich aus vier alten Werklogen zusammensetzte. Offiziellen Aussagen zufolge, ist das Ziel der Freimaurer die „Veredelung und Vervollkommnung des Menschen“, ihre Tugenden seien „Wahrheit, Licht, Aufklärung“. (Wolf, S. 253 f.) Wenige Jahre später hießen die Grundideale der  Freimaurerkreise „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität“ – also jene Parolen, mit der während der französischen Revolution 1789 Tausende Angehörige des Adels abgeschlachtet wurden – verschiedene Quellen sprechen von insgesamt an die 100 000 Opfern.
Die Bezeichnung Freimaurer geht zurück auf die Freemason bzw. Steinmetzbauhütten des 15. Jahrhunderts, in denen die Steinbildhauer organisiert waren. Die geschichtlich überlieferten Symbole wie Maurerkelle, Winkelmaß und Zirkel gehören heute noch zum Inventar der Freimaurer. Auch die Lehre von einem großen Baumeister des Alls, d.i. „Gott“, geht auf diese Bautradition zurück. Daneben beriefen sich die Freimaurer jedoch auch auf länger zurückreichende Traditionen aus dem antiken Ägypten.
Am Beginn der Freimaurer-Karriere steht die Initiation in den Lehrlingsgrad. Auf dieser Stufe der Selbsterkenntnis soll der Lehrling in die Lage versetzt werden, seine menschliche Unvollkommenheit erkennen zu können, die durch den rauen Stein symbolisiert wird. Als unvollkommener Mensch bedürfe er der Hilfe anderer Menschen und soll sich der Bedeutung von Menschlichkeit und Brüderlichkeit bewusst werden. Durch seine kontinuierliche Arbeit an sich selbst möchte er sich symbolisch gesprochen zu einem Baustein des Tempels der Humanität entwickeln und steigt in die nächste Stufe des Gesellen auf. Hiernach folgt die Meisterstufe (3-stufiger Aufbau wird als blaue Johannisfreimaurerei bezeichnet). Allerdings gibt es neben diesen 3 Stufen weitere Zwischenstufen, so dass man von 33 (Pyramiden)Graden spricht.  
Entgegen der offiziellen Verlautbarung, mischt sich die Freimaurerei sehr wohl ins politische Geschehen ein. Neben verschiedenen deutschen ex-Hochgrad-Freimaurern wie Dr. Schneider ("Die Wahrheit über die Freimaurer") bestätigte auch der bekannte südamerikanische Befreiungskämpfer Simon Bolivar diese Tendenz, die sich durch die Freimaurer-Logen weltweit zieht. Nach seinem Sieg, der auch durch seine Mitgliedschaft in der Loge unterstützt wurde, erließ er in Kolumbien eine Verordnung, wonach alle Geheimgesellschaften aufgelöst wurden und ließ die Freimaurer-Tempel und Logen schließen. Dieser Erlaß vom 8. Dezember 1828 besagt unter anderem:
„Nachdem ich durch Erfahrung überzeugt wurde, sowohl in Kolumbien wie in anderen Nationen, daß die Geheimgesellschaften dazu dienen, einen politischen Umsturz vorzubereiten, welcher die öffentliche Ruhe und Ordnung stört; daß durch die Geheimhaltung aller ihrer Geschäfte mit dem Schleier des Geheimnisses, man annehmen muß, daß sie weder gut noch nützlich für die Gesellschaft sind . . . Verfüge ich: In Kolumbien sind alle geheimen Gesellschaften oder Bruderschaften verboten, ganz gleich, wie sie sich im einzelnen nennen.“
Jean Boyer schloß daraus: Es steht fest, daß der Befreier S IMON BOLIVAR während seiner Zugehörigkeit zum Freimaurerorden erfahren konnte, wie er aufgebaut ist, daß es zwei Sorten von Freimaurern gibt, eine Mehrheit nützlicher Idioten und eine Minderheit von Betrügern.
 
Im 18.Jahrhundert entwickelten sich innerhalb der Freimaurerei, die auch von vielen Gelehrten der Zeit – etwa Johann Wolfgang von Goethe, Gottfried Herder und anderen – als notwendiges Gegengewicht gegen die wissenschaftsfeindliche Romkirche erkannt worden war, verschiedene Richtungen; vorherrschend wurde die „Strikte Observanz des Karl von Hund, der behauptete in Kontakt mit „unbekannten Oberen“ zu stehen, die ihn in das tiefe Geheimnis der Freimaurerei eingeweiht hätten. Diese Richtung sah sich auch in der Nachfolge des 1309 vernichteten Templerordens, galt aber als unpolitisch-romantisierende Bewegung. Nach dem Tode Hunds entstand ein Machtvakuum, da die vorgeblichen Oberen nicht in Erscheinung traten (Spekulationen zufolge handelte es sich um Sympathisanten des englischen Stuart-Adelshauses, den Jakobitern). Auf dem großen Freimaurer-Konvent der Strikten Observanz,  1782 in Wilhelmsbad konnten Knigge und der zweite illuminatische Vertreter, Franz Dietrich von Dithfurt die Meinungsführerschaft für ihren Orden gewinnen. Das Templersystem wurde aufgegeben, der Orden der Gold- und Rosenkreuzer, der sich seinerseits bemühte, die Strikte Observanz zu beerben, blieb in der Minderheit. Es gelang den beiden Illuminaten sogar, mit Johann Christof Bode einen der führenden Vertreter der Strikten Observanz zu gewinnen.
Neue Nahrung gegen die Illuminaten produzierte Graf Allessandro von Cagliostro (eigentlich Guiseppe Balsamo), eine äußerst zwielichtige Figur, die als vorgeblicher Alchemist europaweit in Freimaurerlogen ebenso wie in Fürstenhäusern ein und ausging. 1789 in Rom als Hochstapler festgesetzt, gab er in einer Vernehmung zu Protokoll: In Frankfurt sei ihm in einer Loge ein Buch vorgelegt worden, „dessen Inhalt mit den Worten anhub: Wir Großmeister der Tempelherren etc. Sodann erfolgte eine Eidesformel, die in schreckbaren Ausdrücken abgefaßt war, deren ich mich nicht mehr erinnern kann, und die Verpflichtung enthielt, alle despotischen Monarchen zu vertilgen. Diese Formel war mit Blut geschrieben. - Die Unterschriften zeigten die Namen der zwölf Großmeister der Illuminaten an.“

Verschiedenen Autoren zufolge, sollen sich die Illuminaten ungeachtet ihres Verbotes in Europa, auch in den USA ausgebreitet haben. Hier waren die Verhältnisse für Logen insgesamt günstig. Viele der führenden Männer, insbesondere jene Protagonisten, welche die Unabhängigkeit vorantrieben, waren unbestritten Freimaurer: Washington, JohnAdams, Benjamin Franklin, Thomas Jefferson u.a. Im Jahre 1785 wurde in New York die Columbian Lodge gegründet, die sich den Illuminaten zugerechnet haben soll. Eines der Mitglieder: Clinton Roosevelt, Vorfahre der späteren US-Präsidenten, der sich bereits 1841 ahnungsvoll als „enlightened one“ (erleuchteter – in: Science of Government Founded on Natural Law) bezeichnete. 14 weitere Illuminaten-Logen folgten in Städten der Ostküste, darunter eine 1786 in Portsmouth, Virginia. Deren bekanntestes Mitglied war Thomas Jefferson, einer der Gründungsväter der Unabhängigen Vereinigten Staaten der USA, zugleich Mitglied einer Freimaurer-Loge. Dieser hatte in einem späteren Brief vom Januar 1800 an den Freimaurer-Bruder James Madison aus seiner Sympathie für die Illuminaten keinen Hehl gemacht und mühte sich offensichtlich um neue Mitglieder aus den Reihen der Freimaurer. Bereits 1776 war Jefferson gemeinsam mit John Adams und Benjamin Franklin als US-Gesandter am französischen Hof, wo er – Spekulationen zufolge, in den kurz zuvor gegründeten Illuminatenorden aufgenommen worden sein soll, der in Frankreich als treibende Kraft der Jakobiner gilt.
 Washington hingegen, weniger ernsthaften Quellen zufolge kein geringerer als Weishaupt selbst, warnte eindringlich vor den von den Illuminaten ausgehenden Gefahren, etwa in einem Brief vom September 1798 an einen Pastor Snyder: „Ich habe viel von den schändlichen und gefährlichen Plänen und Doktrinen der Illuminaten gehört. Es war nicht meine Absicht zu bezweifeln, dass die Doktrin der Illuminaten und die Prinzipien des Jakobinismus bereits in den Vereinigten Staaten verbreitet wurde.“
Allerdings gibt es auch Hinweise auf eine hinter dem Illuminatenorden stehende Macht: Dem Autoren William Care zufolge (Pawns in the Game) hat Meyer Amschel Bauer, der spätere Rothschild Dynast, 1773 12 wohlhabende und einflußreiche Männer nach Frankfurt eingeladen, um diese von einer Bündelung der Kräfte zu überzeugen. Das Ziel: Die absolute Kontrolle über Reichtum, Naturresourcen und Manpower der gesamten Welt zu erlangen. Auch William Still (The New World Order) sieht in der Velegung der Illuminatenzentrale nach Frankfurt 1782, den Beginn  der Kontrolle des Ordens durch die Rothschilds. Eine andere Verbindung Weishaupts zu jüdischen Kreisen meinte Autor Beeck über den Vorsitzenden des jüdischen Geheimbundes mit ähnlichem Namen ausfindig gemacht zu haben: Den Maskilim – Erleuchteten und ihrem Leiter Hartwig Wessely eigentlich Reis, aus Hamburg. Weishaupt soll demnach bekannt haben, von einem H aus H (Hartwig aus Hamburg?) auf die Idee eines eigenen Ordens gebracht worden zu sein.
Wie wenig beweiskräftig diese Thesen auch sein mögen, so ist dennoch die Identifizierung der Freimaurerei / Illuminaten mit der Volksgruppe der Juden bis heute verbreitet. Bereits seit 1720 finden sich unter den englischen und kurz danach auch den französischen Logen jüdische Mitglieder, allein in Deutschland war den Juden der Zugang verwehrt. Dies änderte sich auf Druck der englischen und französischen Logen Mitte des 19. Jahrhunderts. Verschiedenen Autoren zufolge unterwanderten Juden systematisch die Logen um sie entgegen des eigentlichen Ziels der Aufklärung für eigene Zwecke zu nutzen.
Als Kontrollorgan der Logen diente schließlich der B´nai´Brith-Orden, (Söhne des Bundes), eine Juden vorbehaltende Geheimgesellschaft.  

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