Hexentanzplatz Thale & Walpurgishalle
Der berühmte Felsgipfel (403 m) oberhalb des linken Bodeufers gilt als eine der großartigsten Felspartien nördlich der Alpen. Seit Jahrhunderten ranken sich um das Granitmassiv zahlreiche Sagen: Die Königstochter Brunhilde wurde vom wilden Böhmenkönig Bodo verfolgt, der sie gegen ihren Willen heiraten wollte. In ihrer Todesangst wagte die Prinzessin den tollkühnen Sprung vom Hexentanzplatz über die Felsenschlucht des Bodetals. Der Huf ihres Rosses prägte sich beim Aufprall auf das gegenüberliegende Felsplateau tief in die Steine, Bodos Pferd versagte und stürzte mit dem Reiter in den Fluß. Dort bewacht er, in einen schwarzen Hund verwandelt, noch heute die Krone der Königstochter, die diese bei dem Sprung verlor.
Die Felsenklippe die mit 451m die Roßtrappe um 48 m überragt, erlangte im Laufe des 19. Jahrhunderts ihre heute Popularität. Der Hexentanzplatz war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein altsächsischer germanischer Kultort, an dem vor allem in der Nacht zum 1.Mai, der jetzigen Walpurgisnacht, Rituale abgehalten wurden. Nach der These von J. P. Chr. Decker zogen die Sachsen nachts zu ihrer alten Kultstätte, um dort ihre heidnischen Bräuche weiter zu pflegen. Die Sachsen hätten die von Karl d. Gr. aufgestellten Wachen überlistet, indem sie sich mit Besen und Heugabeln bewaffneten, verkleideten und die Gesichter schwärzten. Zu Tode erschreckt, flohen die christlichen Wächter und erzählten fortan vom schaurigen Treiben der Hexen und Teufel.
Vom Hexentanzplatz aus führt der Sachsenwallweg zur ehemaligen Homburg, deren Überreste sich im Bereich hinter dem Bergtheater befinden. Die Homburg war wie die Winzenburg auf der Roßtrappe eine Fluchtburg. Vermutlich diente sie noch lange Zeit nach der Einführung des neuen christlichen Glaubens als Ort, an dem heimlich alten heidnischen Glaubensvorstellungen und Bräuchen nachgegangen wurde.
Die Walpurgishalle am Hexentanzplatz wurde 1901 von dem Berliner Architekten Bernhard Sehring als Blockhaus im altgermanischen Stil erbaut. Die Idee zu der Halle stammt von dem Maler Hermann Hendrich, der die Gemälde im Inneren schuf. Das Haupt des einäugigen Göttervaters Wodan krönt den Giebel, flankiert von den Raben Hugin und Munin, das Gedächtnis und den Gedanken Wodans symbolisieren und den Wölfen Geri und Frecki, sie sind Bewacher und Vermittler. Um allwissend zu werden, trank Wodan aus der Quelle der Erkenntnis. Diese Quelle wurde von dem Riesen ?Yimir? bewacht und Wodan mußte für den Trank der Allwissenheit ein Auge opfern. Öffnungszeiten,tgl. 9.00 - 17.00 Uhr (April-Oktober)
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