Trojaburg
 
 

Kriemhildenstuhl / Brunholdisstuhl

Der Kriemhildenstuhl war ein zugeschütteter römischer Steinbruch, der seit 1884 in mehreren Grabungskampagnen ausgegraben wurde, besonders intensiv in der Zeit des Dritten Reiches. An den Wänden dieses einstigen römischen Steinbruches sind 37 Felsbilder bzw. Symbole und 14 Inschriften eingemeißelt. Die künstlerische Qualität ist meist sehr gering. Die Inschriften enthalten orthographische Fehler. Offensichtlich stammen sie von den römischen Soldaten der zwischen 190 und 240 u.Zt. in Mainz stationierten 22. Legion, die im Steinbruch arbeiteten.  Unter anderem wurden zwei eingemeißelte Hakenkreuze gefunden worauf die Stiftung Ahnenerbe in dem Steinbruch eine germanisch-keltische Kultstätte erkannte und sie als Gedenkstätte ausbauen ließ. In den radähnlichen Felszeichnungen vermutete man Sonnenräder und nahm an, daß hier eine Stätte eines Sonnenkultes gewesen sei. Bereits vor Errichtung des Steinbruchs dürften hier Sonnwendfeiern stattgefunden haben, die dann auch weiterhin gefeiert worden sind. Die römischen Soldaten hätten daran teilgenommen und sich zum Sonnenkult bekehrt und dies in ihren Felszeichnungen zum Ausdruck gebracht. Da man auch Felszeichnungen von männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen fand, vermutete man auch einen Fruchtbarkeitskult. Nachkriegsforschungen gehen indes von einem bloßen Wandgeschmiere der Legionäre aus, die ihre Feldzeichen ( ?Sonnenräder? und Hakenkreuze sind Feldzeichen der römischen 22. Legion) sowie Abbildungen von Geschlechtsorganen hinterließen, was auch heute noch sehr beliebt ist. Es gibt zwei Informationstafeln, die auch die Lage der Zeichnungen und Inschriften zeigen. Neun Felsbilder zeigen jeweils ein Pferd. Fünf Felsbilder zeigen nicht genau erkennbare Tiere. Acht Ritzzeichnungen zeigen Feldzeichen des römischen Heeres, darunter zwei Hakenkreuze. Die Hakenkreuze sind heute praktisch nicht mehr erkennbar bzw. stark verwittert. Acht Ritzzeichnungen zeigen Männchen bzw. Gesichter.Die Inschriften sind meistens irgendwelche Namen; vermutlich haben sich hier die Steinbrucharbeiter und ihre Führer verewigt. Dabei wird desöfteren erwähnt, daß sie der 22. Legion angehören. Eine Inschrift ist dem römischen Kaiser Septimus Severus gewidmet, bzw. dessen Genius, der als Gott Jupiter verehrt wurde. Für einen alten Sonnenkult an diesem Ort spricht jedoch der benachbarte ?Teufelsstein?, der neben einem 1800 m langen keltischen Ringwall aus der Zeit um 500 v.u.ZT. steht. Dieser Ringwall, der die Nutzung des Ortes bereits in vorrömischer Zeit dokumentiert, grenzt direkt an den Kriemhildenstuhl.  Der Teufelsstein wurde als Ableitung von Täufelsstein gedeutet und soll in Zusammenhang mit vorchristlichen Taufritualen einer Sonnenreligion stehen . Vor dem Stein sind Treppenreste und ein (Tauf?)Becken zu erkennen, in welchem der ?Täufling.. zum Träger des Sonnengesetzes unserer hohen Ahnen? bestimmt wurde (so Richard Anders, Mitarbeiter der Organisation Ahnenerbe)

 

 

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