Trojaburg
 
 

Drachenfels / Nibelungenhalle

Einer der bekanntesten Berge des Siebengebirges ist der Drachenfels zwischen Königswinter und Bad Honnef. Als kleinster der sieben größeren Berge (Ölberg, Löwenburg, Lohrberg, Nonnenstromberg, Petersberg, Wolkenburg, Drachenfels) des Siebengebirges, das seinen Namen vermutlich vom Begriff ?Siepen? für Tal herleitet, ranken sich dennoch eine Reihe von Sagen um die Erhebung, die ihrerseits den Namen vom hier abgebauten Thrachytgestein herleitet (u.a. zum Bau des Kölner Doms verwendet). So soll vor langer Zeit ein Höhenzug zwischen Drachenfels und gegenüberliegendem Rolandsbogen den Rhein zu einem See aufgestaut haben (was als Erinnerung an das tatsächlich bis hierher reichende Meer angesehen werden kann). Um das Land nutzen zu können, wurden sieben Riesen beauftragt, den Höhenzug abzureißen. Beim Abklopfen ihrer Spaten nach vollbrachter Arbeit entstanden die 7 Hauptgipfel, am Ort ihrer Notdurft ein kleinerer, ?Himmerich? oder ?Riesenschiß? genannt. Eine der bekanntesten Sagen ist die des ?Wilden Jägers? auch Blecherner Reiter genannt, der als riesenhafter Mann mit dunklem Mantel und Schlapphut, manchmal auch mit goldener Rüstung und eisernem Helm, zwischen Asberg (südöstlich von Bad Honnef) und Petersberg sein Unwesen treibt. In stürmischen Frühjahrs- oder Herbstnächten reitet er auf einem riesigen Schimmel durch die Luft, begleitet von einer Hundemeute. Gelegentlich soll er ?in glühender Gestalt? über den Rhein zur Godesburg schweben. Sein Grab befindet sich in Gestalt einer goldenen Kiste in der Nähe des Protkonsberges. Außer Schrecken zu verbreiten geht von ihm jedoch keine Gefahr aus, mitunter soll er sogar Verirrten den richtigen Weg gewiesen haben. Während die jüngere Sagenforschung den Reiter entweder auf einen Wucherer aus Bonn-Endenich, einen hartherzigen Förster oder einen gewalttätigen Ritter zurückführt  und eine Identität mit Wotan / Odin für überholt hält, sind die Indizien zu überragend, diesen nicht als Vorbild der Sagenfigur zu betrachten. Neben seiner Eigenschaft als Anführer des Wilden Heeres, seinem Roß Sleipnir und begleitenden Wölfen, sind es die oftmals ihm zugeschriebenen Attribute des Schlapphutes und Mantels sowie die Verbindung des Petersberges und der Godesburg mit seiner Person. Viele Petersberge waren einstmals Wotansberge und in der Godesburg ist noch die Stammform Wuotans-  / Wudens / Udens-Berg versteckt (vergleiche Gudensberg).

Auf dem Gipfel des Drachenfelses befindet sich die im 12. Jahrhundert vom Kölner Erzbischof in Auftrag gegebene  Burg, die während des 30-jährigen Krieges 1634 zerstört wurde.

Auf dem Ölberg soll sich eine germanische Thingstätte befunden haben, während die Wolkenburg als Heimstätte der letzten Heiden und Hexen galt. Auf dem Petersberg, dessen Name einst vermutlich auch mit Wotan in Verbindung stand, finden sich noch Reste einer keltischen Wallanlage.

 

Die Nibelungenhalle

Auf halbem Aufstieg von Königswinter zum Drachenfels befindet sich die Nibelungenhalle. Konzipiert vom Maler Hermann Hendrich, wurde sie 1913, zum 100. Geburtstag Richard Wagners fertiggestellt und faßt einen Gemäldezyklus Hendrichs zum Ring des Nibelungen. Unterstützt wurde der weihevolle Bau, der dem großen Werk Wagners huldigt, durch die Wagner-Gesellschaft Berlin. Heute befindet sich die Halle in Privatbesitz und wurde ergänzt durch einen kleinen Reptilienzoo, der sich thematisch an die Drachsensage Siegfrieds anlehnt. Beachtenswert ist neben der Kuppel des Gebäudes als ?Doppelschale? in Eisenbeton, dessen Wölbung von innen früher mit dem nordischen Firmament bemalt war, sowie die zahlreichen Runen-Zeichen, die sich außen am Gebäude finden lassen, Ebenso bemerkenswert ist die eingearbeitete Zahlenmystik, die sich thematisch der nordischen Religion nähert.

 

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