Trojaburg
 
 
08-03-12 17:15 Alter: 12 Jahr/e

Neue Hinweise auf Asteroiden-Einschlag in Mexiko vor 13 000 Jahren

Löste ein Himmelskörper einen drastischen Temperatursturz aus, der zum Untergang früher Kulturen führte?

Mammuts, die noch unverdautes Gras im Magen hatten und stehend einfroren. Ein Mysterium, das seit seiner Entdeckung kontrovers diskutiert wurde. Einig waren sich die meisten forscher darin, dass vor circa 13.000 Jahren plötzlich und innerhalb von Tagen sowohl in Nordamerika als auch in Sibirien die Temperaturen drastisch abfielen und so Mammuts sowie alle Pflanzen und Lebewesen einfroren.

Doch auch in anderen Erdteilen war der plötzliche Temperatursturz feststellbar und wird mit dem Begriff  „Jüngere Dryaszeit“ bezeichnet, die zwischen 10.730 bis 9.640 v. Chr. Angesetzt wird. Sie begann mit einer raschen Abkühlung innerhalb eines Jahrzehnts, die in den höheren Breiten der nördlichen Erdhalbkugel zu neuerlichen Vergletscherungen führten, die durch Kernbohrungen im grönländischen Eis (GRIP) und  Isotopenuntersuchungen bestätigt wurde. In Skandinavien kam es in der Folge zum Verschwinden der Nadelwälder und zur Ausbreitung der Tundra, in den Gebirgsregionen der gesamten Erde sank die Waldgrenze ab.

Doch was diesen plötzlichen Temperatursturz auslöste, ist bis heute umstritten. Lange Zeit wurde als Ursache für diesen Kältesturz ein Abriss der Meeresströmungen im Atlantik vermutet.
2007 veröffentlichte Richard Firestone dann seine Theorie eines Kometen, der vor 13.000 Jahren auf Nordamerika niedergegangen sei. Für diese Theorie spricht vor allem die Tatsache, dass in den Sedimenten von insgesamt neun Ausgrabungsstellen der Clovis-Kultur (ca. 17000-12000 v.Chr. z.B. Michigan, Kanada, Arizona, New Mexico u.a.) kleine magnetische metallische Kugeln fanden. Überdies lokalisierten sie an dem Fundort auch Kohlenstoffkügelchen von geringer Dichte, Holzkohle und Spuren von Radioaktivität. Die kleinen metallischen Kugeln fanden sich aber auch in 33 000 Jahre alten Mammutknochen und führten zur Theorie einer Supernova-Explosion. Diese soll sich vor 41.000 Jahren ereignet haben und schleuderte Eisenpartikel ins All, die mit einer Schockwelle nach 7000 Jahre auf die Erde, wo sie unter anderem die Mammut-Stoßzähne prallten mit einer Geschwindigkeit von 10.000 Kilometer in der Sekunde durchsiebten. Diesem kosmischen Vorboten sei dann um 13 000 der Einschlag eines 10 Kilometer großen Kometen gefolgt, der sich aus einigen Überresten der Supernova zusammensetzte.[vgl.]

Eine ähnliche Zeitangabe war bereits 1984 an einem Meteoriten in der Antarktis bestimmt worden. Dieser allerdings nur 2 Kilogramm schwere Stein ("Allan Hills 84001" ) soll Teil eines Stückes vom Mars sein, das bereits vor 4,5 Mrd Jahren ebenfalls durch einen dortigen Impakt losgelöst wurde und um 13 000 v. Chr. in der Antarktis einschlug. [vgl.]

Allerdings konnte kein Zusammenhang mit dem Einschlag des von Firestone für die selbe Zeitspanne postulierten Meteoriteneinschlags verifiziert werden, so dass dessen Theorie heftigen angriffen ausgesetzt war.

 Nun aber gibt es neue Hinweise, die Firestone bestätigen, zumindest was den Einschlag eines Meteoriten um 13 000 betrifft.

So berichten Geologen im Fachblatt Proceedings of the National Academy of Sciences (online) von Funden exotischer Mineralien auf dem Boden des Cuitzeo-Sees in Mexiko.

Darüber hinaus konnte James Kennett von der University of California in Santa Barbara in den Sedimentschichten des Sees auch Nanodiamantennachweisen, sogenannte Lonsdaleite, die nur bei extremer Schockeinwirkung entstehen. Die Altersbestimmung der Sedimentschicht wird auf 13 000 v. Chr. angeben, wodurch sie genau in den Beginn der plötzlichen Kälteperiode fällt.

 

Mit dieser Bestätigung eines Asteroideneinschlags rückt erneut eine alte Theorie ins Blickfeld, die sich um die Existenz früher Hochkulturen rankt. Sicher ist, dass der Einschlag die nordamerikanische Clovis-Kutur auslöschte. Allerdings gibt es auch Hinweise auf eine Kultur, die bereits Pyramiden errichtet haben soll. Eine dieser Bauten findet sich bei Yonagumi vor der japanischen Küste in einem Gebiet, das vor 10 000 noch nicht vom Wasser überspült war. Weitere Relikte finden sich in amerikanischen Seen, die ebenfalls um diese Zeit entstanden.

Der Forscher Graham Hancock hat in einer Videodokumentation 10 000 BC eine Reihe von Artefakten zusammengetragen, die in ebenjener Zeit ausgelöscht wurden. Und tatsächlich konnten die Forscher der UCL auch an anderen Orten in Kanada, den USA, Russland, Syrien und verschiedenen Orten Europas ähnliche Beweise in einer 12900 Jahre alten Sedimentschicht nachweisen, wie in Mexiko. 

Damit ergibt sich neuer Spielraum für die Vorstellung einer Zivilisation, die genau wie das von Plato beschriebene Atlantis vor 10 000 Jahren unterging. Wobei Plato vermutlich verschiedene alte in Ägypten erhaltene Überlieferungen vermischte, darunter die Seevölkerwanderung am Ende der Bronzezeit und einen früheren Kometeneinschlag – vielleicht jenen um 10 000 v. Chr.?


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