Trojaburg
 
 
04-07-12 19:09 Alter: 12 Jahr/e

Neue Beweise für Atlantis und die Sintflut in der Doggerbank

Wissenschaftler stoßen auf dem Grund der Nordsee-Doggerbank auf Spuren menschlicher Zivilisation

Spätestens seit Jürgen Spanuth Anfang der 50er Jahre seine Thesen zu einem Atlantis in der Nordsee aufstellte, gilt das Gebiet zwischen deutscher Nordseeküste und Großbritannien nicht mehr nur als Atlantis-Geheimtip. Faktenreich belegte Spanuth bis zu seinem Tode 1980, dass das Gebiet Nordeuropas zwischen Jungsteinzeit und Bronzezeit einen kulturell hohen Stand hatte, der durch eine mutmaßliche Naturkatastrophe um 1200 v.Zw. ein jähes Ende fand. Dem friesischen Forscher zufolge soll jene Naturkatastrophe für einen Auszug gewaltiger Menschenmassen aus dem Norden Europas in den Süden zur Folge gehabt haben, der nicht nur in ägyptischen Überlieferungen, sondern auch in Platos Atlantis-Geschichte Niederschlag gefunden haben soll. Das Kerngebiet dieses Atlantischen Reiches stellte Spanuth zufolge das einst viel größere Helgoland und das diesem vorgelagerte Doggerland dar. Trotzdem Spanuth bei Tauchgängen eine Reihe von Artefakten bergen konnte und die Unterwasserarchäologie bereits in den 30er Jahren Hinweise auf eine hier untergegangene Kultur erbrachte, stemmte sich die Fachwissenschaft vehement gegen Spanuths Nordsee-Atlantis-These. 

Nun berichtet die britische Zeitung Daily-Mail über neue Erkenntnisse der Wissenschaft, die durch Taucher von in der Nordsee engagierten Ölgesellschaften ermöglicht wurden. Diese stießen während der Erkundung des Meeresgrundes der Doggerbank auf verschiedene Spuren menschlicher Zivilisation. Mithilfe seismischer Karten der Ölgesellschaften gingen nunmehr britische Archäologen und Geophysiker der Sache auf den Grund und kamen zu Aufsehen erregenden Schlussfolgerungen: Demnach sollen auf dem zwischen Schottland, Skandinavien, der Bretagne und der deutschen Nordseeküste gelegenen Doggerland zwischen 20 000 und 6500 v.Zw. mehrere Zehntausend Menschen gemeinsam mit Großsäugetieren, wie dem Mammut, gelebt haben. Jene prähistorische Kultur des „wahren Kernlandes“ Europas, sei dann um 6500 v.Zw. von einer Flut bzw. einem Tsunami überschwemmt worden. Um 3500 v. Zw. versank schließlich der letzte Rest der Doggerbank in den Fluten. Bereits vor einigen Jahren hatten Wissenschaftler für die Zeit um das 6. Jahrtausend eine große Flutwelle in der Nordsee postuliert, die durch abschmelzende Eisbrecher in Skandinavien ausgelöst worden sei.

Die von den Wissenschaftlern bis dato eruierten Erkenntnisse belegen eindrucksvoll, dass der prähistorische Mensch viel weiter nördlich siedelte, als bislang angenommen, wie Forschungsleiter Dr. Richard Bates gegenüber der Presse betonte.     

“Wir waren in der Lage die Flora und Fauna dieses Gebietes nachzuempfinden, ein Bild des dort lebenden Menschen zu entwerfen und langsam einige der dramatischen Ereignisse zu verstehen, die dieses Gebiet vollständig verändern sollten, einschließlich des Meeresanstieges und eines vernichtenden Tsunamis.“

Zu den erstaunlichen Funden des Gemeinschaftsprojektes des St. Andrews Institutes für Geowissenschaften und der Universitäten von Aberdeen, Birmingham, Dundee und dem Trinity St. David College in Wales zählen einige Stätten, die man bislang den Megalithkulturen zurechnete. So berichtet Bates nicht nur von Flintsteingeräten (Harpunen), sondern ebenso von Grabhügeln (Mounds), aufrecht stehenden Steinen (Menhiren) und einem großen Mammutgrab. Zwar sei der Erhaltungszustand der Stätten durch die vielhundertjährige Überschwemmung sehr schlecht, dennoch hoffen die Wissenschaftler durch Konzentration auf die vielversprechendsten Stätten in den kommenden Monaten besser erhaltene Belege für das prähistorische Leben auf der Doggerbank finden zu können.

Ungeachtet der Erfolgsaussichten sorgen die jüngsten Erkenntnisse der Fachwissenschaft bereits jetzt für eine überfällige Rehabilitation der von Jürgen Spanuth begründeten nordeuropäischen Atlantis-Forschung.


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