Die Bruchhauser Steine
Die Bruchhauser Steine, vier Porphyrfelsen auf dem 760 m hohen Istenberg bei Olsberg, sind das Wahrzeichen des oberen Sauerlandes und schon in vorgeschichtlicher Zeit ein Anziehungs- und Versammlungspunkt gewesen. An den Steinen wurden Reste von befestigten Wällen freigelegt, welche die Steine umgaben, heute jedoch nur noch als unscheinbare Erdwälle existieren. Diese in der Zeit um 700 v.u.Zt. angelegten Ringwälle, welche den Ort zur ältesten Wallburg des Sauerlandes machen, dienten wahrscheinlich zum Schutz von Versammlungen oder kultischen Zeremonien an den Steinen, da eine Besiedlung hier nicht erwiesen werden konnte. Bei weiteren Ausgrabungen wurden auch Gefäßscherben gefunden, die auf etwa 600 v.Zw. datiert wurden und ebenfalls für Kulthandlungen sprechen. Einzelne Funde zeigen, daß dieser Platz auch im frühen Mittelalter noch aufgesucht wurde. Die Erbauer der Wallanlagen gehören nach offizieller Darstellung zu einer Bevölkerung, die zum Ende der älteren Eisenzeit das Gebirge nach einer Unterbrechung von fast 1000 Jahren neu besiedelt habe. Der Name des Volkes ist offiziell unbekannt, aufgrund kultureller Beziehungen mit den weiter im Südwesten wohnenden keltischen Stämmen, kann es sich tatsächlich nur um keltische oder germanische Völkerschaften gehandelt haben, die aus dem Norden Europas nach Süden zogen und sich im Sauerland niederließen.
Die Felsenriesen selbst sind in der erdgeschichtlichen Devonzeit vor Millionen Jahren aus vulkanischer Lava entstanden.
Von ihnen nimmt der rund 90 m hohe Bornstein eine Fläche von nahezu 10.000 m² ein. Der Goldstein ist 50 m, der Ravenstein 35 m und der auf der Höhe von rund 750 m liegende Feldstein 30 m hoch.
Ein Seitenfelsen des Goldsteines wird aufgrund einer Profil-Ähnlichkeit ?Der Große Kurfürst? genannt.
Daß die Bruchhauer Steine auch Träger menschlicher Ausdruckskräfte geworden sind und bedeutende Großskulpturen einschließen, ist Gegenstand mehrerer wissenschaftlichen Arbeiten, u.a. Elisabeth Neumann-Gundrums. Diese europaweit verbreiteten Skulpturen sollen Götterfiguren einer vorindogermanischen nordischen Bevölkerung darstellen und mindestens bis in die Jungsteinzeit zurückreichen.
Zur Erkundung der Bruchhauser Steine wurden Informations- und Lehrpfade eingerichtet und ausgebaut. Zu Ihnen zählt ein Geologischer Pfad, ein Archäologischer Pfad, ein Wald- und Forstpfad.
© 2013 Parzifal Gestaltung: Druckfahne Medien. Template Idee: ChocoTemplates.com