Trojaburg
 
 

Irminseul / Apenteiche

Die Gegend zwischen Hildesheim, Goslar und Braunschweig stellte im alten Germanien das Siedlungsgebiet der Cherusker dar, aus deren Stamm Fürst Arminius entsprang. Inmitten dieses Gebietes liegt der Ort Alfeld und unweit die Anhöhe Teufelskirche. Am Fuße des Teufelsberges entspringt die Quelle, die fester Bestandteil eines jeden Heiligtums war. Diese Quelle speist heute die Apenteiche, an denen Steinäxte, Kupfer- und Bronzegegenstände aufgefunden wurden, die noch von der Anwesenheit der frühen Germanen zeugen. Östlich vom Teufelsberg liegt  das Dorf  Irminseul. Hier steht heute auf einer Anhöhe ein Pfahl mit Radkreuz als Sinnbild der altgermanischen Himmelssäule Irminsul. Nach alter Legende, die auf die Corveysche Chronik von Letzner aus dem Jahre 1590 zurückgeht, sollen an diesem Ort sächsische Krieger einen Heerzug der Franken überfallen haben, welcher die Reste der Irminsul bei sich geführt haben soll. Nach dieser Überlieferung eroberten die Sachsen diese Reste der Irminsul und verbrachten sie an einen geheimen Ort.

Zum Gedenken an diese Tat errichtete man hier das Symbol der Irminsul. Indes erscheint diese Überlieferung zweifelhaft, insbesondere der Hinweis auf den wenig glaubhaften Abtransport des germanisch- heidnischen Heiligtums durch die Franken erscheint nachvollziehbar. Viel wahrscheinlicher wäre nämlich die vollständige Vernichtung dieses Heiligtums durch die Franken gewesen, mit der man gleichzeitigen vor den Augen aller Heiden die Zerbrechlichkeit des alten Glaubens demonstriert hätte, wie es Bonifatius mit der friesischen Eiche demonstrierte. Dagegen gibt es guten Grund zur Annahme, daß hier Überlieferungen aus der mittelalterlichen Zeit mit noch älteren vermischt wurden, die von Kämpfen der Germanen mit römischen Truppen berichteten. So soll unweit der heutigen Ortschaft Irminseul in der Zeit nach der Varusschlacht eine römische Legion in einen Hinterhalt gelockt und vernichtet worden sein. Der Name Irminseul stammt dagegen aus älterer Zeit, als auf dem Teufelsberg, der unmittelbar an das Dorfgebiet von Irminseul angrenzt, ein Stammesheiligtum bestand, welches nach altem Brauch eine Himmelssäule, eine Irminsul, schmückte. Vom Gipfel des Teufelsberges, dem Punkt, an dem diese Irminsul vermutlich einst gestanden hat, läßt sich in südlicher Richtung eine Linie über die Kirche von Klein?Freden, die am Standort eines germanischen Heiligtums errichtet wurde,  über den Süllberg bei Naensen, an dem der Gau Greene seine Thingstätte hatte, bis zum Süllberg bei Sülbeck, wo ebenfalls Gauversammlungen des dortigen Gaus stattfanden, ziehen. Damit erhärtet sich die Annahme, daß hier in der Tat dereinst das Stammesheiligtum der Cherusker zu finden war.

 

 

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