Trojaburg
 
 

Keltensiedlung Altkönig

Der Altkönig ist mit einer höhe von 793 m der dritthöchste Berg des Taunus.

Weithin sichtbar beherrscht er das Taunusvorland und die südliche Mainebene, was ihn schon früh als Standpunkt menschicher Ansiedlung prädestinierte.

Die früheste greifbare Besiedlung erfolgte durch die Kelten, die hier zwei Steinwälle anlegten. Der innere mit einer Länge von ca. 980 m der äußere mit fast 1390 m. Im Südwesten wird der Steinwall durch einen heute nur noch als kaum sichtbarer Erdwall faßbhare Befestigung ergänzt, die eine Quelle einbezog. Insgesamt bleif sich das befestigte Gebiet auf eine Fläche von 26 ha. Grabungen haben ergeben, daß es sich bei den später als ?Altkönig-Preist? bezeichnetem Mauertyp um eine Kombination aus Steinmauern mit hölzernen Elementen handelte. Die Mauer bestand aus senkrechten Pfosten an der Innen- und Außenseite, die durch waagerechte Balken verbunden wurden. Sie war ca. 4 - 6 m breit und trug eine hölzerne Brustwehr. In den äußeren Wall führten zwei Tore die im typischen Tangentialstyl ausgeführt waren. In den inneren Ring führte ein einziges Tor. Diese war eine einfache Unterbrechung der Mauer mit einem hölzernen Torhaus.

Auf Grund des Erhaltungzustandes geht man davon aus, daß die beiden Ringe zu unterschiedlichen Zeiten existierten. Es ist anzunehmen, daß die Quelleinfassung und der äußerere Wall aus einer älteren Besiedlungsphase stammen und das Baumaterial für den inneren Ring lieferten. Die bei einer 1882/83 erfolgten Grabung erbrachten Hinweise deuten auf eine Errichtung der Anlage in der Frühlatènezeit, ca. 400 v.Zw., hin. Funde der Spätlatène- und Römischen Kaiserzeit waren nicht festzustellen so daß der Schluß naheliegt,.daß die Befestigung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr existierte.

Aufgrund der exponierten Lage und der Größe der Siedlung kann davon ausgegangen werden, daß es sich hier um einen bedeutenden Fürstensitz der Frühlatènezeit handelte, der mit dem in einer Entfernung von ca. 30 Km nicht weit gelegenen Glauberg konkurriert haben dürfte. Eine Integration eines Heriligtums ist dabei durchaus möglich, ein alleiniger Zweck der Anlage als reines Bergheiligtum eher als unwahrscheinlich anzusehen.

 

 

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