Trojaburg
 
 

2012 - der verschobene Weltuntergang?

Der 16. Februar 2013 - ein Asteroid schiebt sich in 28 000 Km Entfernung an der Erde vorbei - Astronomen sprechen von „Haaresbreite“. Nahezu zeitgleich regnen Teile eines Kometen auf eine russische Stadt nieder. Wenige Tage zuvor schlägt ein Blitz in den Petersdom ein, kurz nachdem Papst Benedeikt seinen Rücktritt für Ende Februar bekannt gab. Sind dies die Vorzeichen für die große Weltenwende, die viele schon für Dezember 2012 angekündigt hatten?
Rückblick: Der 21. Dezember 2012 – weltweit erwarteten Tausende Menschen den „Weltuntergang“. Zehntausende begangen den Tag hingegen als „Ereignis“, ob an den Maya-Pyramiden in Mexiko oder am französischen Berg Pic de Bugarach, in dem sich weniger seriösen Quellen zufolge eine von Außerirdischen errichtete Raumbasis befände. Doch erwartungsgemäß - zumindest wenn man von der Mehrheit der Menschen ausgeht - blieb der Weltuntergang aus. Allein die mediale Beachtung des Tages, als des Datums, für den der Maya-Kalender den Weltuntergang prophezeit hatte, zeigt, wie wirkmächtig nicht nur die Esoterik in unserer Zeit ist, sondern insbesondere, wie weit Prophezeiungen in das „normale“ Leben hineinwirken.
In einer Zeit des zunehmenden Bedeutungsverlustes der Religonen kann eine Hinwendung vieler Menschen zu esoterischen Lehren kaum verwundern – tatsächlich aber sind Prohezeiungen wie die aus dem Maya-Kalender abgeleitete mehr als nur esoterische Phänomene. Tatsächlich – und das war auch das Hauptargument für die Weltuntergangsskeptiker – zeigt das Ende des Maya-Kalenders zum 21. Dezember 2012 lediglich das Ende eines Zyklus an, dem ein neuer Zyklus folgt. Allerdings, und dies wurde weitestgehend ausgeblendet, ist mit einem Zyklusende in der Vorstellung der Maya auch immer eine Zeit der Umbrüche verbunden, die durchaus Szenarien eines Weltunterganges enthält.
Solche Weltuntergangsszenarien, auch als Kataklysmen bezeichnet, manifestieren sich in Form von „Megakatastrophen, Sintfluten, Weltbrände, ausgelöst durch gigantische Kometeneinschläge, Polsprünge, ruckartige vertikale Verschiebungen der Kontinentalplatten und noch gewaltigere, für den heutigen Menschen unvorstellbare Faktoren“ welche die Menschheit „immer wieder in ein naturverbundenes primitives Dasein versetzen“ wie Armin Risi in seinem Buch „Machtwechsel auf der Erde“ derlei Vorgänge zusammenfaßt.1
In der Geschichte der Menschheit gab es immer bestimmte Zeiten, an denen die Untergangsprophezeiungen Hochkonjunktur hatten, vor allem an der Jahrtausendwende zum Jahr 1000 und wiederum 1000 Jahre später. 960 hatte Bernhard von Thüringen den Weltuntergang für 962 vorausgesagt, es folgten weitere „Propheten“, die eine regelrechte Massenpanik in der damaligen christlichen Bevölkerung hervorriefen.²  

Nachdem auch beim Jahrtausendwechsel 2000 der Weltuntergang ausblieb, rüstete sich die Schar der Apokalyptiker nun für 2012 und griff verschiedene alte Überlieferungen heraus, welche die Ansicht vom bevorstehenden Ende stützten könnten. Insbesondere bei den Mayas, in Ägypten aber auch in Babylonien wurde man fündig.
Neben dem Maya-Kalender besagt auch eine Maya-Inschrift aus dem 7. Jahrhundert, daß am Zyklenwechsel der Unterweltgott Bolon Yokte auf die Erde herabsteigen und kosmische Katastrophen auslösen wird. Zugleich aber wir der erste Vater wiedergeboren und so ein neues – goldenes? – Weltzeitalter einleuten, wie es das heilige Maya-Buch Popol Vuh überliefert. Als auch dieses Ereignis ausblieb, dauerte es nicht lange, bis ein Forscher darauf verwies, daß wir die Maya-Zeitrechnung falsch übertragen haben - und zwar um 208 Jahre. Findet daher der Weltuntergang nicht 2012 sondern 2220 statt?
Unabhängig davon könnte man meinen, daß eine Maya-Überlieferung nicht unbedingt Einfluß auf tatsächliche Vorgänge in Regionen außerhalb Amerikas haben muß, indes aber existieren eine ganze Reihe von weltweit verbreiteten Mythen, die ähnliche Vorhersagen beinhalten.

Bereits in germanischen Texten wird von einem Ende des Zeitalters berichtet, das einhergeht mit einem dreitätigen Winter und der Verrohung der menschlichen Sitten: „Die Bande der Sitte sind gelöst, Versprechungen und Eide werden nicht mehr eingehalten, Eheleute verlassen einander, Brüder werden zum Tod von Brüdern. ... Vom Eisenwald her unternimmt der Wolfs-Riese Hate mit seiner Horde Streifzüge nach Midgard hinein, dessen Häuptlingsburgen von Blut überspielt werden. Axt, Schwert und Dolch wüten...“ ³
Zumeist werden diese alten Ankündigungen auf den Glaubenswechsel zum Christentum bezogen, allerdings erinnert vieles der Beschreibungen doch mehr an die heutige Zeit und dürfte selbst in Völkerwanderungszeiten so nicht vorgekommen sein.

     
Prophezeiungen und Offenbarungen
Die heutige Weltuntergangsliteratur stützt sich aber überwiegend auf andere populäre Prophezeiungen.
So befindet sich in Indien die sogenannte Palmblatt-Bibliothek, die angeblich Niederschriften der Vergangenheit und Zukunft vieler Menschen enthält. Die  „3.000 Jahre alten Aufzeichnungen“ sollen in insgesamt 12 Palmblattbibliotheken in Südindien liegen und das Leben mehrerer Millionen Menschen beinhalten. Aus diesen auch in die Zukunft reichenden Schriften wurden immer wieder Prophezeiungen für das Jahr 2012 abgeleitet. So hieß es, die Palmblätter würden für das Jahr 2012 größere politische Umbrüche, wie etwa den steigenden Einfluß Russlands, Chinas und einiger Länder Südamerikas wie Venezuela, Argentinien und Brasilien sowie Indien voraussagen.
Problematisch an dieser Deutung erscheint indes die genaue Entsprechung einiger Inhalte mit offiziellen Prognosen, etwa was die zukünftige Rolle der genannten Länder in der Zukunft betrifft, die dennoch wenig glaubwürdig anmuten, wenn man sich die Realität betrachtet.
Ein anderer Kenner der Palmblattbibliothek führte demgegenüber an:
„In den Jahren 2011 und 2012 wird es keinen weltumspannenden Krieg geben, ebenso wenig in den darauffolgenden Jahren.
Gerüchte besagen, daß die Erde mit einem anderen Himmelskörper zusammenstößt. Dies wird nicht geschehen. ....Andere Menschen verbinden das Jahr 2012 mit übersteigerten Hoffnungen auf Erlösung. Sie glauben, daß Götter oder Wesen, die nicht von dieser Welt stammen, auf die Erde zurückkehren werden, um ihre Probleme zu lösen. Andere hoffen, daß die Erde ihre Energie oder Schwingung ändert und alle Wesen dadurch mühelos erlöst werden. Diese Hoffnungen werden sich so nicht erfüllen.“
Auch wenn Thomas Ritter, so der Name des vorstehend zitierten Autoren, die Wogen der Zukunftangst zu glätten bemüht ist, schweigt die Wissenschaft über die Existenz dieser Palmblattbibliothek vollständig.
Ähnliche Voraussagen, freilich ebenfalls umstrittenen Charakters, sind aber auch im ägyptischen Totenbuch enthalten. Zumindest laut vorherrschender Deutung wird hier ein Ereignis beschrieben, das sich im Jahr 9792 v. Zw. ereignet hat und zu Beginn des Wassermann-Zeitalters - etwa Anfang des 21. Jahrhunderts - erneut eintreten soll.
Der Planet Venus bewegt sich durch das Sternbild des Orion, das für die ägyptische Astronomie insofern von Bedeutung ist, als daß es den Gott Osiris symbolisiert. Im Verlauf dieses Ereignisses soll die Erde ihre Drehrichtung geändert haben und es habe zwei Sonnenuntergänge und zwei Sonnenaufgänge gegeben. Als Ursache wird eine Verschiebung der Pole angegeben. Die Positionen der Venus, von Orion und Aldebaran am 21. Dezember 2012 entsprach tatsächlich genau der Position im Jahre 9792 v. Zw.
Allerdings sind die frühesten Texte des Totenbuches um 2500 v.Zw. verfaßt worden, wodurch eine so weite Rückschau - bis ins Jahr 9792 v.Zw. - unwahrscheinlich anmutet.
Auch die Pyramiden von Gizeh, insbesondere die große Pyramide, werden in diesem Zusammenhang immmer wieder genannt, vereinzelt gar als „Weltuntergangskalender“, der die heutigen Menschen vor dem nahenden Weltende warnen soll.4
Es existieren aber noch weitere ägyptische „Quellen“, die auf einen erneuten Kataklysmus in unserer Zeit hinweisen: Eine ist die ominöse Kolbrin-Bibel.
Vorgeblich verfaßt nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten Ende des 2. Jahrtausends v.Zw. -, anderen Forschern zufolge in der Zeit des Alten Testamente, also etwa im Jahr 200 - enthält diese Schrift insgesamt 11 Bücher, deren 6 aus Ägypten, die übrigen aber aus dem keltischen England stammen sollen.
Genau hier, und zwar in Glastonbury, soll die Schrift im 12. Jh entdeckt worden sein.
In ihr erfährt der Leser von einer  aus dem Weltall drohenden Katastrophe in Gestalt eines Himmelskörpers, der als „Der Zerstörer“ bezeichnet wird.
Diese Überlieferung weist auf einen Planeten hin, der sich möglicherweise als 10. Planet unseres Sonnensystems („Planet X“) regelmäßig der Erde bedrohlich nähert und dabei Naturkatastrophen auslöst. Dieser in sumerischen Überlieferungen Nibiru genannte Planet soll in einer großen Umlaufbahn um die Sonne alle 3600 Jahre in Erscheinung treten, zuletzt um 1600 v.Zw. - der Zeit, die den großen Zerstörungen im Mittelmeerraum und der anschließenden Urnenfelderzeit sowie dem Seevölkersturm einige Hundert Jahrre vorausging, die um 1300 v.Zw. angesetzt werden.5
Zwar findet sich bei den Sumerern durchaus eine derartige Überlieferung eines Sternes Nibiru, von dem auch die Vorfahren der Sumerer, die Annunaki, stammen sollen, allerdings dürfte die Kolbrin-Bibel reine Erfindung sein. Und auch die sumerische Quelle bietet keinerlei Rückschlüsse auf die bevorstehende Wiederkehr des Planeten Nibiru.6

Zugegebener Maßen besitzen solche tatsächlich existenten alten Texte einige Andeutugen die bedenklich stimmen - bei genauerer Ansicht aber handelt es sich bei den immer wieder genannten konkreten Vorhersagen um reine Phantasieprodukte.
Benannt werden derlei Vorhersagen zum Untergang der Welt nach einem Propheten, der vielen heute als Inbegriff der tatsächlichen Wahrsagekunst erscheint: Der „Nostradamus-Effekt“. Der französische Seher Michel Nostradamus (1503-1566) wird ebenfalls immer wieder genannt, wenn es um bevorstehende Ereignisse geht. Einigen Autoren zufolge soll er für den Beginn des 21. Jahrhunderts sowohl einen Klima-Crash als auch den Beginn eines 3. Weltkrieges, dem ein absoluter Weltfrieden folgen soll, vorhergesagt haben. Bis dahin aber stehe der Menschheit eine Zeit großer, auch kosmischer Umwälzungen bevor. Auch das Zerbrechen des Staates Israel und ein „ zweiter“ Holocaust stünden bevor, bei dem die größten Städte Israels  radioaktiv verseucht werden.7
Doch auch die im Jahr 1550 erstmals niedergeschriebenen Vierzeiler, die in Form jährlicher Almanache veröffentlicht wurden, sind keineswegs so klar, wie man heute meint.
Denn das typische Merkmal der Prophezeiungen des Nostradamus sind das fast vollständige Fehlen von konkreten Zeitangaben und Namen und eine sehr metaphorische Sprache, die dadurch eine Reihe unterschiedlister  Deutungen gestattet. So versuchten sowohl alliierte als auch deutsche Geheimdienstkreise im 2. Weltkrieg die Nostradamus-Vorhersagen für ihre eigenen Zwecke zu instrumentalisieren.

Jedoch finden diese Ankündigungen einigen Autoren zufolge eine gewisse Bestätigung durch den sogenannten Bibel-Code (auch Tora-Code), einen bei der Verfassung der biblischen Texte angelegten Geheimcode, aus dem sich die Geschicke der zukünftigen Welt ablesen ließe. Freilich nur mit viel Phantasie drohe demnach der Einschlag eines Kometen auf der Erde. Dazu kämen Katastrophen apokalyptischen Ausmaßes, darunter Naturkatastrophen, die große Teile unserer Erde verwüsten würden. Und auch der Zusammenbruch der Weltwirtschaft soll bereits aus dem Bibelcode ablesbar sein.
Allerdings lassen sich für die behaupteten Bibelcodes weder ein „Generalschlüssel“ noch eine Systematik oder ein Schema bestimmen, mit dem sich Informationen gezielt auffinden ließen; daneben ist die zugrundeliegende Textbasis unsicher. Daher gilt die These sowohl aus historischer wie mathematischer Perspektive als widerlegt, wie Wikipedia den Sachverhalt möglicherweise etwas vorschnell ad Acta legt.
Denn mit der Methode des Codes ließen sich sowohl eine Namensliste von 34 bekannten Rabbinern aus der Vergangenheit samt ihren Geburts- und Sterbedaten als auch die Ermordung Ytzhak Rabins herauslesen, wie Michael Drosnin, der bekannteste Verfechter des Bibelcodes, behauptete. Ihm zufolge weise die Textkonstallation des Namens des 1995 ermordeten israelischen Premieministers in Verbindung mit dem Satz „ein Mörder, der morden wird“ auf die Tat.8

Christliche Prophezeiungen
Tatsächlich angekündigt innerhalb der christlichen Literatur wird das Weltenende sowohl in den von Matthäus überlieferten Jesus-Worten (Mt 24) als auch in der Offenbarung des Johannes, die wohl die bekannteste Endezeitprophetie ist. Weder der Evangelist noch Jesus selbst legten ihre Prophezeiung zeitlich fest: „Aber den Tag oder die Stunde, wann das geschehen soll, kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel - nicht einmal der Sohn. Nur der Vater weiß es“, sprach Jesus gemäß Matthäus (24,36). Johannes konkretisiert  die Wiederkunft Christi als Richter des jüngsten Gerichts nachdem schwere Katastrophen die Menschheit heimgesucht - auch als das „Brechen der Sieben Siegel“ bezeichnet- und „das Menschentier“ unter dem Symbol der Ziffer 666 die Macht übernommen habe:
„Die kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anzubringen. Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.“ (Johannes 13, 16-18)
Genau genommen ist bei Johannes von „zwei Tieren“ die Rede:
„Und ich sah aus dem Meere ein Tier auftauchen; das hatte 10 Hörner und sieben Köpfe und auf seinen Hörnern 10 Kronen und auf seinen Köpfen Lästernamen. ... und der Drache (Satan) verlieh ihm seine Macht und einen Thron und große Gewalt“ (Joh 13,1-2)
„Und dann sah ich ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde; das hatte zwei Hörner, einem Lamm ähnlich,  aber es redete wie ein Drache. Im Auftrag des ersten Tieres übte es dessen ganze Macht aus. Und es bringt (zwang) die Erde und alle Menschen dahin, dae erste Tier anzubeten, dessen Todeswunde verheilt war“ (Joh 13,11).
Das erste Tier wäre also als König oder Diktator, das zweite als religiöser Führer bzw. Prophet anzusehen.9
Zumeist wird diese Offenbarung gegen die „große Hure Babylon“ die als Frau auf dem Rücken des Tieres, „auf den sieben Bergen“ sitzt, wie es an anderer Stelle heißt, als gegen das Römische Reich gerichtet verstanden. Insbesondere die Ãœbereinstimmung mit der auf sieben Hügeln erbauten Stadt Rom, welche die Juden um die Jahrtausendwende unterwarf, ist frappierend. Dazu paßt, daß der Name des römischen Kaisers Nero, der als Verfolger sowohl der Christen als auch der Juden galt, in der hebräischen Schreibweise Neron Kaisar (Cäsar Nero)   dem Zahlenwert 666 entspricht.10
Dieser Nero wäre demnach der 5. jener 7 Könige, der als achter, nämlich als das „Tier“ wiederkehrt, bevor Jesus erscheint. Jedoch sehen viele Forscher die beschriebenen Dinge als zukünftige Ereignisse der Jetztzeit. Letzteres scheint insofern naheliegend, als daß die angekündigte Errichtung eines neuen Tausendjährigen Reiches durch Christus bislang ausgeblieben ist.
Johannes spricht zudem davon, daß diese Zeit dann erreicht ist, wenn die Zahl 666 beherrschend geworden ist - und genau dies ist heute der Fall: Einerseits in der Verwendung des Barcodes, der stets 3 6er Ziffern aufweist, sowie durch die Nutzung des Internets deren Ziffern „www“ den hebräischen Ziffern 666 entsprechen.11
Und erstmals in der Geschichte existiert heute eine Macht, die das aufbieten kann, was Johannes für die Zeit nach dem Erschallen der „sechsten Posaune“ ankündigte: Nämlich den Aufmarsch eines Heeres von 200 Millionen Soldaten im Gebiet des Euphrat (9, 16), das seit einiger Zeit erstmals China aufbieten kann.

Doch schon seit dem Mittelalter zieht sich durch die Geschichte ein kontinuierliches Aufgreifen der Johannes-Offenbarung, mit der auch die Verteufelung gerade passender Akteure als Antichrist einherging: Sowohl Friedrich II. als auch Luther finden sich so in der zeitgenössischen Literatur als Verkörperer des Antichristen, des Tieres. 
Neben den biblischen Texten greifen auch andere christliche Schriften den Zyklenwechsel auf, z.B. die christlichen Sibyllinen: In „Die letzten Dinge (III 63-92)“ heißt es:
„Von den Sebastenern wird später Beliar kommen und erstehen lassen der Berge Höhe, stehen lassen das Meer, die feurige große Sonne und den glänzenden Mond, und die Toten wird er erstehen lassen und viele Zeichen tun unter den Menschen; aber sie werden nicht wirklich ihr Ziel finden, sondern trügerisch sein; ja, gar sehr viele Sterbliche wird er beirren, die gläubigen, auserlesenen Hebräer, dazu auch andere, ruchlose Männer, die Gottes Wort noch nicht gehört haben. - Aber wenn des großen Gottes Drohungen herannahen, und des Brandes Gewalt wallend zur Erde kommt und den Beliar verbrennt und die übermütigen Menschen alle, soviele diesem Glauben geschenkt, dann, dann wird die Welt unter den Händen eines Weibes ganz beherrscht und folgsam liegen. Wenn dann so über die ganze Welt die Witwe königlich herrscht und das Gold und Silber in die heilige Salzflut geworfen hat, und dazu Erz und Eisen der kurzlebigen Menschen ins Meer wirft, dann werden alle Elemente der Welt verlassen sein, wenn Gott im Äther wohnend den Himmel aufrollt, gleichwie eine Buchrolle aufgewickelt wird. Und fallen wird das ganze vielgestaltige Himmelsgewölbe auf die heilige Erde und ins Meer; fließen wird von gewaltigem Feuer ein Strudel unermüdlich, wird verbrennen die Erde, verbrennen das Meer, und das himmlische Gewölbe und die Tage und die Schöpfung selbst wird er in eins zusammenschmelzen und reinlich läutern. Und nicht mehr gibt es prunkende Kugeln der Himmelslichter, nicht Nacht, nicht Morgenröte, nicht sorgst du viele Tage hindurch mehr, weder um Frühling noch Sommer noch Winter noch Herbst. Und dann wird des großen Gottes Gericht mitten hineinkommen in den großen Äon, wenn alles dieses geschehen ist.“

Bemerkenswert erscheint, daß sowohl im Bibelcode als auch in anderen Offenbarungen die Machtergreifung eines charismatischen Führers angekündigt wird, der zum König des Reiches wird, worunter nur das heilige Römische Reich, also Europa verstanden werden kann. Die sieben Berge, auf denen „das Tier“ sitzt, sind Rom, das unterging und wieder neu erstehen wird - und zwar als Zerrbild des einstigen Heiligen Römischen Reiches, in Gestalt der Europäischen Union, wie Armin Risi betont.12
Und daß die angekündigte Zeit die unsere ist, legt eine weitere Quelle christlicher Provenienz nahe, die vorgeblich in Hitlers Führerbunker sichergestellt wurde, nachdem sie 1941 in Warschau in einer Bibliothek der jüdischen Gemeinde erbeutet worden wäre. Sie stamme vom Templer-Mitbegründer Johannes von Jerusalem:
Wenn das Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt, Wird es eine dunkle und geheime Ordnung geben. Ihr Gesetz wird der Haß sein und ihre Waffe das Gift, Sie wird immer mehr Gold wollen und ihre Herrschaft über die Erde verbreiten, Und ihre Diener werden untereinander durch einen Kuß des Blutes verbunden sein.
Die Gerechten und die Schwachen werden ihren Regeln gehorchen müssen, Die Mächtigen werden zu ihren Diensten sein, Das einzige Gesetz wird sein, was sie [die geheime Ordnung] im Schatten diktiert,
Sie wird das Gift bis in die Kirchen hinein verkaufen, Und die Welt wandert mit dem Skorpion unter ihren Sohlen. (Strophe 19)

Wenn das Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt, Wird die Erde an mehreren Stellen erbeben, und die Städte werden untergehen. Alles, was ohne den Rat der Weisen gebaut wurde, wird bedroht und zerstört werden.
Der Schlamm wird die Dörfer unter sich begraben,
Und der Boden wird sich unter den Palästen öffnen. Der Mensch wird starrköpfig sein, denn er ist vom Stolz besessen. Er wird die Warnung nicht hören, die ihm die Erde immer wieder zuruft. Feuersbrünste werden die neuen Roms zerstören, Die Armen und Barbaren werden trotz der Legionen die verlassenen Reichtümer plündern. (Strophe 22)
Wenn das Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt, Wird die Sonne die Erde verbrennen, Die Luft wird nicht mehr vor dem Feuer schützen, Sie wird nur noch ein löchriger Vorhang sein, Und das brennende Licht wird Haut und Augen verzehren ... (Strophe 23)

Der Mensch wird jedes Lebewesen so gestalten, wie es ihm gefällt, Und er wird unzählige davon töten. Was wird aus dem Menschen werden, der die Gesetze des Lebens verändert hat, Der aus einem lebenden Tier einen Lehmklumpen machte? Wird er das Ebenbild Gottes oder das Kind des Teufels sein? (Strophe 25)

Der kommende „König der Welt“
Alle Prophezeiungen eines kommenden Weltherrschers finden ihre bemerkenswerte Parallele in einem Schriftstück, das weniger religiöser denn politischer Natur ist: Den sogenannten „Protokollen der Weisen von Zion“, einer vorgeblich zur Belastung der Juden angefertigten Fälschung eines angeblichen jüdischen Geheimplans zur Übernahme der Weltherrschaft. Wer auch immer dieses Dokument verfaßt hat war ohne Zweifel über die verschiedensten Prohphezeiungen gut unterrichtet. Das durch die Verfilmung der Romane Dan Browns bekannte Sachbuchautoren-Trio Lincoln/ Baigent/ Leigh jedenfalls sieht als Verfasser weniger einen jüdischen Geheimrat, denn eine europäische Bruderschaft namens „Prieuré de Sion“. Diese sollen sich die Wiedererichtung eines europäischen Reiches auf christlicher Grundlage, einer Wiederherstellung des Heiligen Römischen Reiches verpflichtet haben, das aber eine tatsächlichen Nachfahren Jesu zum König erheben wolle.
Hintergund dieser merkwürdig anmutenden Vorstellung ist die Überlieferung, derzufolge Jesu mit Maria Magdalena ein Kind gehabt hätte, das mit seiner Mutter nach Frankreich gelangt sein soll, wo es den Stammbaum des Königsgeschlechtes der Merowinger gebildet hätte. Und eben jene Merowinger, die im 8. Jahrhundert von den karolingischen Hausmeiern um ihre Königsmacht betrogen wurden, gingen in verschiedenen Adelsfamilien auf, die sich somit als Nachfahren Jesu begreifen. Jesu selbst entstammt der biblischen Überlieferung dem Hause David (David wiederum dem Hause Jesse) – und genau dies sagen interessanterweise auch die Protokolle voraus: Der neue König, der nach der Unterwanderung der staatlichen Ordnung von den Völkern selbst herbeigerufen wird, soll genau jenem Hause Davids entstammen – so sei die Motivation der Prieuré nachvollziehbar, ein Buch wie die Protokolle zu verfassen. Allerdings leidet diese Geschichte daran, daß nicht der Schöpfer der Prieuré, Pierre Plantard, die Geschichte der Jesus-Blutlinie verbreitete, sondern lediglich das genannte Autorentrio.

Jedoch ist die Erwartung eines kommenden Weltherrschers nicht auf das Christentum beschränkt: Auch im Islam kursiert die Vorstellung des kommenden Weltgerichtes und des neuen Messias. So erwarten die Moslems die Wiederkehr des Muhammad al-Mahdi (geb. am 9. Juli 869), der gemeinsam mit Iusa (nicht identisch mit dem christlichen Jesus Christus) zurückkehren werde, um einen endgültigen Krieg gegen die Mächte des Bösen (das Christentum) zu führen.13
Das Judentum erwartet demgegenüber die Ankunft eines neuen, pharisäischen Messias, Ben David. Innerhalb beider Glaubensrichtungen soll es einflußreiche Gruppen geben, die auf die Erfüllung der Prophezeiungen inarbeiten. Allerdings gilt, daß das Kommen erst nach weltweiten Katastrophen ermöglicht werde, die wiederum auch durch Menschenhand – etwa durch einen atomaren Konflikt ausgelöst werden könnte.
In der jüdischen Tradition ist die Ankunft des Messias mit der Zerstörung des 3. Tempels verbunden, der aber zur Zeit gar nicht existiert. Es liegen jedoch fertige Baupläne bereit, um den 3. Tempel dort zu errichten, wo jetzt die al-Aqsa-Moschee das alte salomonische Tempelareal bedeckt. Die Zerstörung der Moscheee würde in jedem Fall den Plänen der Endzeit-Apokalyptiker auf die Sprünge helfen.14
Hinzu kommt, daß die Prophezeiung zum „zweiten Tier“, das gemäß Johannes-Offenbarung aus der Erde aufsteigt, von verschiedenen Autoren auf das Volk der Juden bezogen wurde. 
Anhand dieser Konstellation wird deutlich, daß es also weniger darum geht, ob man selbst an eine Prophezeiung der Maya glaubt, sondern vielmehr darum, ob es Menschen in einflußreichen Positionen gibt, die daran glauben, worauf vor allem Wolfgang Eggert hinwies.15 Und diese Frage muß leider bejaht werden.

Auch in der westlichen Esoterik kursiert die Überlieferung vom kommenden König der Welt. Sowohl in asiatisch-mongolischen als auch westlichen Geheimgesellschaften wird die Vorstellung einer Weltlenkung, eines geheimen Meisters, tradiert, der bald ein neues „Goldenes Reich“ errichten soll:
„Heute ist er unbekannt und weit fort, aber morgen wird er ein großer sein nach dem Willen der Allerhöchsten. ... Es werden noch viele, viele Monde vergehen, bis ihr den, der da wartet, treffen werdet. Dieser höchste spirituelle Kommandant ist ein Avatar und der zukünftige Manu (Gesetzgeber), eine Inkarnation des Sonnen- und Lichtgottes und reitet auf einem weißen Pferd“, heißt es exemplarisch in einem Orakel der Bruderschaft der Polaires.

Jenes weiße Pferd, auf dem der König der Welt vom Himmel kommen wird, um dem Elend ein Ende zu setzen, ist dabei ein uraltes Motiv: Bereits der germanische Gott der Anfagszeit Heimdall reitet auf einem glänzenden Pferd, das später Odin adaptiert.

Wie kommt es aber, daß ähnliche Prophezeiungen mit übereinstimmenden Motiven in den verschiedensten Kulturen überliefert sind?
Die Antwort liegt auf der Hand: Sie haben einen gemeinsamen, „polaren“ Ausgangspunkt, der auf Zeiten zurückweist, die noch vor die Zeit der Errichtung der weltweiten steinernen Monumente zurückreicht. Ein mögliches Ur-Motiv des wiederkehrenden „Königs der Welt“ ist dabei der ursprüngliche Lichtbringer-gott, der Sonnenbefreier Bel/Bal. Das Wissen aber wurde durch die Jahrtausende innerhalb bestimmter Gruppen überliefert - von den Wissenden der Megalithzeit über die Weisen der „arischen Stämme“, die keltischen Druiden, die germanischen weisen Frauen bis zu mittelalterlichen Ketzern. Parallel fand das Wissen aus indoarischem Fundus Eingang in die islamische und jüdische Ãœberlieferung, bis es sich wieder mit dem Geheimwiseen des Westens, vor allem in Gestalt der Templer, vereinigte und fortan über geheime Gesellschaften bewahrt wurde. Die früheste Ankündigung des Weltendes läßt sich daher noch in der altindischen Ãœberlieferung ausmachen. 
 
Der letzte Avatar
Das indische Kali-Yuga ist die Bezeichnung für das letzte von insgesamt vier Zeitaltern (den Yugas) in der hinduistischen Kosmologie. Auch bekannt als das Zeitalter des Verfalls, Untergangs und Verderbens. Engeläutet wurde dieses Zeitalter nach Armin Risi bereits um 10 000 v. Zw. und wenn man eine Gültigkeit von 126000 Jahren ansetzt - wobei die Angaben zur Dauer eines Zeitalters auch bis 144 000 Jahre reichen - ist ein Ende dieses Zeitalters im 21. Jahrhundert durchaus möglich.
Über unsere Zeit heißt es im Vishnu Purana (Das Leben oder die Taten des Gottes Vishnu, Bewahrer der Schöpfung):
„Die Herrscher, die auf der Erde regieren werden, werden gewalttätig sein; sie werden sich der Güter ihrer Untertanen bemächtigen. Die Kaste der Sklaven und der Kastenlosen wird die Oberhand gewinnen und allen befehlen. Ihr Leben wird kurz sein, unersättlich ihre Gier; Mitleid werden sie kaum kennen. Die Besitzenden werden Ackerbau und Handel aufgeben, sie werden selbst zu Sklaven werden oder Berufe ausüben, die keine wirklichen Werte oder Güter schaffen.
Die Herrscher werden unter dem Vorwand von Sicherheit und Stabilität durch immer höhere Steuern und Abgaben ihre Untertanen plündern und ausrauben und das private Eigentum werden sie vernichten.
Die sittliche Gesundheit und das Gesetz werden Tag für Tag abnehmen, bis die Welt ganz verdorben sein und Gottlosigkeit unter den Menschen herrschen wird. Einziger Beweggrund für die Frömmigkeit wird die physische Gesundheit sein; einziges Band zwischen den Geschlechtern die Leidenschaft; einziger Weg zum Erfolg die Falschheit. Die Erde wird nur wegen ihrer materiellen Schätze verehrt werden.
Der Besitzende, der das meiste Geld unter die Leute verteilen wird, wird über die Menschen herrschen, denn das Ziel ihrer Wünsche ist Reichtum, gleichviel, ob rechtmäßig erworben oder nicht. Jedermann wird sich für einen Weisen halten. Die Leute werden Angst haben vor Tod und Hungersnot; und nur deshalb werden sie eine rein äußerliche Religiosität und Ordnung bewahren.
Die Söhne und Töchter werden die Wünsche ihrer Eltern, Verwandten und Lebenspartner nicht mehr befolgen. Egoistisch, verworfen, lügnerisch und haltlos werden sie sein. Sie werden herabsinken zum Gegenstand sexueller Befriedigung.“

Der chilenische Autor Miguel Serrano hat diese Überlieferung ins 20. Jahrundert transferiert, indem er ausgerechnet Adolf Hitler zum letzten Avatar, dem Kalki-Avatar erkor, der letzten angekündigten Verkörperung Vischnus.
Ihm zufolge geht das Böse von den Jahweh-Anhängern aus, deren Gott ein letztes Blutbankett erwartet. In einer weiteren Prophezeiung finden viele der von Serrano vorgenommenen Adaptionen eine scheinbare Bestätigung. So enthalten die Prophezeiungen der Sajaha, die aus dem Babylon des 8. vorchristlichen Jahrhunderts stammen sollen, eine auffällige Parallele zum „nach Blut lechzendem Demiurgen“ Serranos:
Dämonen sah ich lagern an Gründlands Rand.
Und Schaddai kauerte vor ihnen
Mit all seinen Geistern des Bösen
Bettelnd um Beistand gegen Bels Reich.
Aufhetzend zum Streit wider Illu….
Heimelig fühlt sich so der Fürst der Schatten
Graus ist ihm Labsal, Verwesung Genuß, nach Blut lechzt er.

Ferner wird hier ebenfalls der Demiurg mit Jehovah identifiziert:
Ein Bündnis mit Jaho (Schaddai) schlossen manche,
Unheil droht den Erdenmenschen.
Einige haben sich hier dem Bösen ergeben,
und solche dienen ihm,
solche tragen die Becher voll Wut unter die Völker der Menschen,
um diese dadurch trunken und taumelnd zu machen
in Kriegslust und Wahn .-
damit Jaho Menschenblut schlürfe und sich weide am Geruch von brennendem Menschenfleisch.

Und ebenso wie in Serranos Kosmos wird auch hier die Auferstehung eines Rächers, eines Avatars angekündigt, der sich Jaho / Jehovah und seinen Sendlingen entgegenstellt:
Schreckliches wird – Noch Schlimmeres wird kommen –  Bis endlich der Geist der Gerechten erwacht
Und Babylons Schwert aufnimmt, das reine, das lichte, um zu zerschmettern die Finsternis!
(Sajaha 6)
Sowohl der Zeitpunkt – am Beginn des Wassermann-Sternbildes  - als auch der Ort der Herkunft des neuen Sargon, des gerechten Rächers, wird ausdrücklich genannt:
Es wird dann ein Licht, wie ein junger Stern, aufleuchten am Ende des Himmels.
Das ist des Wasserkrugs sich öffnender Deckel (Beginn des Wassermann-Zeitalters)

Und ein Graus wird hereinbrechen über alle Knechte der Finsternis und über alle ihre Helfer.
All ihr Gold wird dahinschmelzen zu schreienden Tränen –
Unter dem leuchtenden Strahl des neuen Babylon.…
Das neue Babylon aber wird erstrahlen
Am Sockel des Nordberges (mythischer Berg der Arktis bzw. des Nordpolarlandes).
Und derjenige, welcher der einsamste war, wird der neue König von Babylon sein, der König des neuen Reiches.
(Sajaha 10)

Der dritte Sargon wird kommen in späterer Zeit.
Er wird vertilgen die Knechte der Finsternis mit all ihrem Samen, er wird das Böse ausreißen mit der Wurzel.
Vom Norden her wird er kommen; Unvermutet wird er hereinbrechen über die im Gift lebende Erdenwelt,
wird mit einem Schlag alles erschüttern – und seine Macht wird unbezwingbar sein.

Aber wie ergeht es Babylon?
Es wird untergehen für lange Zeit.
Erst der Dritte Sargon wird es wiedererrichten
Im Lande des Nordens.
Dort und dann wird es ein neues Babylon geben. Bestehen und im Lichte herrschen wird es für 1000 Jahre, o König!
(Sajaha 12)

Erstaunlicherweise erinnert diese Stelle erneut an das 3. Reich, das von der Propaganda als 1000-jähriges Reich bezeichnet wurde.

Ein Ausblick
Unzweifelhaft blicken Endzeit-Prophezeien auf ein sehr hohes Alter zurück und die vielen übereinstimmenden Bilder unterstreichen die gemeinsame Herkunft. Allerdings ist auffällig, daß in den verschiedenen Quellen mindestens zwei sich gegenüberstehende Sichtweisen konkurrieren – auf der einen die jüdisch-christliche, die bestimmte Herscher und Motive dem Bösen, andere mit dem Guten identifiziert, während vor allem die indogermanischen Texte dies genau anders sehen. Etwa Bel als Verkörperung des Guten bei Indern und Babyloniern, der aber als Beliar den jüdisch-christlichen Quellen als Sinnbild des Bösen gilt. Ähnlich verhält es sich mit Babylon, das in den indoarischen Quellen als Name auch des neuen positiven Reiches genutzt wird, während es etwa bei Johannes das Böse schlechthin symbolisiert:
„Gefallen ist Babylon, die Große, und sie ist geworden zur Behausung der Dämonen, zum Schlupfwinkel für allerlei unreine Geister und abscheuliche Vögel. Denn vom Wein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind an ihrer maßlosen Ãœppigkeit reich geworden.“ (18,2) 
Zeilen, die nicht von ungefähr an Deutschland und sein Schicksal im Gewand der BRD erinnern, das als Zahlmeister der Welt ausgebeutet wird.
Ist dies also eine Bestätigung des dualistischen Weltbildes etwa Serranos, der von zwei sich bekämpfenden Mächten spricht – den Anhängern Jehovahs, des Demiurgen, einserseits und seinen Widersachern, den Ariogermanen mit ihrem Lichtgott Bel?
Fast scheint es so, auch wenn die schwarz-weiß Zuordnung bereits durch innere Konflikte innerhalb vermeintlich homogener Gruppen widerlegt wird - etwa die Ermordung Ytzak Rabins in Israel. Unzweifelhaft scheint die Erwartung eines neuen Herrschers, eines dritten Sargon, eines neuen Königs der Welt, eines gerechten Propheten durchaus wirkmächtig für die heutige Zeit – fraglich bleibt lediglich, welches Antlitz der neue Herrscher, der Überwinder des Tieres und des Elends, tragen und für wen er streiten wird?
Einig sind sich die Prophezeiungen allesamt aber in der Erwartung der endgültigen Überwindung der letzten bösen Macht:
„Die Gefangenen der Peinhöhlen werden erlöst, die Heerscharen des Bösen im Weltbrand vernichtet“, wie es exemplarisch in der Edda heißt.
Verschiedene Autoren verknüpfen die Prophezeiungen des neuen Sargon, des neuen Königs der Welt, mit dem Mythos der 3. Macht. Demnach steht die Ãœbernahme der Welt durch diese Macht, die sich aus geflohenen deutschen Militärverbänden und Wissenschaftlern des 3. Reiches zusammensetzte und Jahrzehnte versteckt vor der Öffentlichkeit in Basen in der Antarktis oder Südamerika überdauern konnte, unmittelbar bevor. Autor Sternhoff meint, daß dies spätestens im Jahre 2016 erfüllt werde, und so tatsächlich ein  neues Babylon im Lande Mitternacht erstehen würde;16 - in jenem Gebiet Nordeuropas, das auch als Ausgangspunkt der alten Kulturen gedient haben könnte.
So würde sich damit der Kreis der Prophezeiungen schließen.

Das ein neuer Kataklysmus - egal ob in Form einer Naturkatastrophe, zu der die Medien ja schon monatelang die Begleitmusik in Form von Dokumentationen liefern, oder lediglich durch einschneidende politische Veränderungen bevorsteht, könnte auch durch den sensationellen Rücktritt Papst Benedikts neue Nahrung erhalten.
So gibt es innerhalb des katholischen Lagers eine Messiaserwartung, die vor allem in Gestalt  einer anonym agierenden Vatikan-Gruppe „I Millenari“ zu Tage tritt. Der Name verrät, daß die 1999 mit dem Buch „Wir klagen an – 20 römische Prälaten über die dunklen Seiten des Vatikans“ an die Öffentlichkeit getretene Gruppe in der messianisch-endzeitlichen Prophezeiungstraditon der Johannesoffenbarung steht. Während diese Gruppe einerseits Mißstände innerhalb der Kirche anprangert – wie etwa das Zölibat, das zu Mißbrauchsfällen führe – richtet sie sich explizit gegen die freimaurerisch-liberalistischen Einflüsse. „Die Kirche Gottes sieht sich in einem apokalyptischen Endkampf mit Satan, in der direkten Auseinandersetzung“, wobei Satan bereits in Gestalt der „Polypen der Freimaurerei“ die katholische Kirche eingedrungen sei.
Ein zukünftiger Papst aber soll der Erwartung zufolge Satan endgültig vernichten: Dieser „größte Papst der Zukunft“, auch Petrus Romanus genannt, wird der wiederkehrende Christus sein. Nach der Malachias-Weissagung (etwa aus dem 12. Jahrhundert) wird Christus mit den mit ihm Zurückkommenden dann das tausendjährige Friedensreich auf der Erde errichten.
Benedikt gilt in dieser Anschauung als „Wegbereiter dieses Messias“ , weshalb er auch als „Übergangspapst“ bezeichnet wurde.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob Benedikts Werk nun vollbracht ist und der Papst der Zukunft vor seiner Inthronisierung steht? Vielleicht bedeutet dies aber auch, daß der künftige Papst jenes zweite Tier sein wird, das als religiöser Führer das Tier mit den 10 Hörnern anpreisen wird? Zumindest dürfte der nächste Papst eine nicht unbedeutende Rolle im Kalkül jener Mächte einnehmen, denen die Prophezeiungen, die ja weltweit seit 2012 prägnant wirken, durchaus geläufig sind.17 So läßt sich also auch dieser Vorgang als Bestandteil jenes bevorstehenden Weltengerichts deuten, das die Maya für 2012 angekündigt hatten und das sich auch in vielen weltweiten Überlieferungen findet.
 
Anmerkungen:
1) Risi (2009), S. 312
2) Möglicherweise führte dies zur Schaffung der europaweit vorhandenen Erdställe - als vermeintliche „Rettungshöhlen“.Siehe dazu Trojaburg 1/2011
3) Vgl. Johner (2013), S. 169
4) So etwa in der Dokumentation „Der Nostradamus-Effekt“
5) Vgl. dazu Trojaburg Sonderausgabe Atlantis, S. 6 ff.
6) Wikipedia: Nibiru: „Nibiru ist Marduks Stern, den die Götter am Himmel sichtbar werden ließen.“
7) Siehe www.21dezember2012.org
8) Ebenda; vgl. Wikipedia: Bibelcode; siehe auch Eggert (2004), S. 17 ff.
9) Risi (2009), S. 319 f.
10) Vgl. Werlitz (2008), S. 191 ff.
11) Risi (2009), S. 323
12) Risi (2009), S. 338
13) Siehe Krüger (2012), S. 88
14) Siehe Eggert (2004), S. 22 ff.
15) Eggert (2004), S. 29
16) Sternhoff (2012), S. 124
17) Am 13. März  wurde der Argentinier Jorge Mario Bergoglio, ein Jesuitenpater, als Papst Franziskus I. inthronisiert.

Literatur:
Eggert, Wolfgang: Israels Geheimvatikan. München 2004³
Hennecke (Hg.): Apokryphe Apokalypsen. Wiesbaden 2007
Johner, Erich: Edda und Rigveda - die heimlichen Geschwister. Stockstadt 2012
Krüger, Dennis:  Auf dem Weg zur Neuen Weltordnung. Bottrop 2012
Risi, Armin: Machtwechsel auf der Erde. TB München 2009
Sajaha - Das Buch der Prophezeiungen. Radolzell 2007
Serrano, Miguel: Eine Widmung. Bottrop 2013
Sternhoff, Gilbert: 2016 - die  Ãœbernahme der Welt durch die 3. Macht. Rudolstadt 2012
Werlitz, Jürgen: Das Geheimnis  der heiligen Zahlen. Wiesbaden 2009

Aus: Trojaburg Jahresband 2013

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